Myanmar:Neue Amnestie für Gefangene

Die Reformregierung in Myanmar hat eine weitere Amnestie für Gefangene verkündet. Insgesamt würden 514 Gefängnisinsassen freigelassen, teilte das Informationsministerium am Montag mit.

Die Reformregierung in Myanmar (Birma) hat eine weitere Amnestie für Gefangene verkündet. Insgesamt würden 514 Gefängnisinsassen freigelassen, teilte das Informationsministerium am Montag mit.

Ob unter ihnen, wie von Menschenrechtsorganisationen immer wieder verlangt, auch die verbliebenen politischen Gefangenen sind, war zunächst unklar. "Wir wissen es noch nicht", sagte Bo Kyi, Sprecher der Hilfsorganisation für politische Gefangene in Myanmar (AAPP), die in Thailand ansässig ist. Die Organisation schätzte die Zahl derjenigen, die wegen politischer Arbeit im Gefängnis sitzen, auf rund 400. Das Ministerium teilte lediglich mit, dass unter den Freigelassenen auch Ausländer seien.

Seit dem Ende der Militärdiktatur im Frühjahr 2011 hat die neue Regierung mehrere Amnestien verkündet. Hunderte politische Gefangene kamen frei. Westliche Länder lockerten danach ihre Wirtschaftssanktionen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch werden viele der Freigelassenen aber weiterhin überwacht und können sich teilweise nicht frei bewegen.

Der prominente und jahrelang eingesperrte Studentenführer Min Ko Naing hat aus Protest eine Reise in die USA abgesagt. Grund sei die Weigerung der Behörden in Myanmar, vielen seiner Mitstreiter einen Pass zur freien Ein- und Ausreise auszustellen. Betroffen sind nach Angaben von Human Rights Watch mindestens 19 Aktivisten.

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