Erkältung mit Schnupfen:Wie Sie Ihre Nase frei bekommen

Ob verstopfte oder permanent triefende Nase: Schnupfen kann äußerst lästig sein. Welche Medikamente und Hausmittel dagegen helfen.

Berit Uhlmann

Etwa 17 Mal pro Minute atmet ein Erwachsener ein. Für verschnupfte Menschen bedeutet dies 17 kleine Anstrengungen. Denn die Nasenschleimhaut schwillt als Reaktion auf eingedrungene Krankheitserreger an und produziert vermehrt Schleim, mit dessen Hilfe die Eindringlinge abtransportiert werden. Das aber erschwert die freie Atmung. Ein Medikament, das den Schnupfen komplett beseitigt, gibt es nicht, wohl aber Mittel, die Erleichterung bringen. Ein Überblick:

Medikamente

Nasentropfen oder -sprays wie Nasivin, Otrivin oder Olynth können kurzfristig das Atmen erleichtern. Sie verengen die Blutgefäße, so dass die Nasenschleimhaut abschwillt und weniger Sekret absondert. Ob Tropfen oder Sprays verwendet werden, ist eine Frage persönlicher Vorlieben.

Wichtig ist: Die Mittel dürfen höchstens sieben Tage lang und nicht häufiger als dreimal täglich angewendet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Haut ohne das Medikament gar nicht mehr abschwillt. Betroffene müssen dann ständig nachsprühen. Das aber kann die Schleimhaut schädigen. Kinder sollten nur solche Tropfen oder Sprays verwenden, die speziell für sie ausgewiesen sind.

Nasenspülungen

Nasenduschen scheinen die Symptome von chronischem Schnupfen oder Allergien zu lindern. Ob sie auch bei akuter Erkältung helfen, ist nicht ganz klar. Einige Studien deuten auf eine Wirksamkeit hin. Wie sicher die Spülungen bei längerfristiger Anwendung sind, ist ebenfalls nicht zweifelsfrei geklärt.

Nasenduschen gibt es in Apotheken zu kaufen. Über einen Trichter wird Wasser in ein Nasenloch gespritzt und läuft zum anderen wieder hinaus. Dadurch wird die Nase vorübergehend von Schleim befreit. Apotheken haben fertige Mixturen für die Spülung im Angebot. Billiger wird es, wenn man die Spülflüssigkeit selbst mischt: Ein viertel Liter lauwarmes Wasser wird mit einem viertel bis halben Teelöffel Salz (ohne Jod) vermengt. Reizt die Spülung die Nasenhaut, sollte die Salzmenge verringert oder vergrößert werden, um die Lösung in ihrer Salzkonzentration der des menschlichen Körpers anzupassen. Nasenduschen sind auch für Kinder geeignet, allerdings tolerieren kleinere Kinder die Prozedur weniger gut.

Menthol

Menthol kann direkt oder in Wasserdampf gelöst inhaliert werden. Wissenschaftler konnten bei Versuchspersonen keinerlei Verbesserung der Atemleistung messen. Dennoch berichteten Probanden von dem subjektiven Gefühl, eine freiere Nase zu haben. Möglicherweise stimuliert Menthol Kälterezeptoren in der Nasenhaut und hinterlässt damit ein angenehmes Gefühl von Kühle und Frische. Einige Menschen reagieren mit Hautreizungen auf den Stoff. Wer keine Probleme damit hat, kann für sich oder sein Kind zu Menthol greifen. Allerdings dürfen ätherische Öle nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewendet werden. Ihnen droht Atemnot, Erbrechen und Krampfanfälle.

Wasserdampf

Heißer Dampf soll Schleim abtransportieren und Viren töten - so die Theorie. In der Praxis hat sich diese Erwartung nicht erfüllt. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Cochrane-Netzwerks, das für seine sorgfältigen Analysen bekannt ist. Als sie die verfügbaren sechs Studien mit insgesamt 394 Teilnehmern auswerteten, ergab sich kein eindeutiger Nutzen durch den Dampf.

Hygiene

Wer benutzte Taschentücher in die Hosentasche steckt, verhilft den Keimen zu optimalen Wachstumsbedingungen. Hygienischer ist, Einmal-Taschentücher zu verwenden und sofort nach der Benutzung wegzuwerfen. Nasensprays, -tropfen und -duschen sollten stets nur von einer Person verwendet werden. Die Spülgeräte sollten darüber hinaus immer gut austrocknen und von Zeit zu Zeit ausgekocht werden.

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