Merkel zu Besuch bei Samaras in Athen:Der Tag im Newsblog

Ausnahmezustand in der griechischen Hauptstadt: Bewacht von Scharfschützen und einem massiven Polizeiaufgebot trifft Angela Merkel den griechischen Premier. Bei der Pressekonferenz sichert die Kanzlerin Samaras die Unterstützung Deutschlands zu.

Christiane Schlötzer, Athen, Bastian Brinkmann und Michael König

Die Sicherheitsvorkehrungen klingen nach Afghanistan, doch Kanzlerin Angela Merkel ist in Griechenland zu Gast. Ihr Staatsbesuch in Athen wird begleitet von Protesten und von schlechten Nachrichten.

[] Geldgeber erhöhen den Druck: Bis zum 18. Oktober müssten die Griechen die im März zugesagten Reformen und Sparmaßnahmen umgesetzt haben, mahnt Euro-Gruppen-Chef Juncker. Erst dann könne die nächste Kredittranche aus dem Rettungsprogramm freigegeben werden. Die Ökonomen des Internationalen Währungsfonds prognostizieren zudem, dass das Land länger als vereinbart brauchen wird, um den Schuldenstand zu drücken. Der IWF, die EU und die EZB - die sogenannte Troika - kontrollieren die Reformfortschritte des Landes.

[] Massiver Polizeieinsatz: In Athen herrscht die höchste Alarmstufe. Am Dienstagmorgen sperrte die Polizei das gesamte Regierungsviertel ab. Polizisten postierten sich auch entlang der Zufahrtsstraße vom Flughafen in die Stadt. Demonstrationen innerhalb des Regierungsviertels waren am Vorabend erst verboten, später wieder zugelassen worden. Die Opposition und Gewerkschaften haben zu Protesten aufgerufen. Der zentrale Syntagma-Platz vor dem Parlament war lange voll. Nachdem die Polizei Tränengas einsetzte, leerte sich der Platz am späten Nachmittag.

Bundeskanzlerin in Athen
:"Frau Merkel, verschwinden Sie"

Angela Merkel ist zu Besuch in Athen, zum ersten Mal seit Beginn der Schuldenkrise. Dabei trifft die Kanzlerin mit Regierungschef Samaras und Staatspräsident Papoulias zusammen. Die Bevölkerung bereitet ihr den erwartet unfreundlichen Empfang - am Nachmittag eskalieren die Proteste auf den Straßen.

[] Der Zeitplan: Um 12:28 Uhr parkte Merkels Maschine auf dem Flughafen, wo Premier Antonis Samaras sie mit militärischen Ehren empfing. Beide Regierungschefs zogen sich anschließend zum Gespräch zurück. Um 15 Uhr traten sie vor die Presse. Danach traf sich Merkel mit Staatspräsident Karolos Papoulias sowie mit Unternehmern.

Der Tag zum Nachlesen:

.

© Süddeutsche.de/mikö/bbr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Menschen in Griechenland
:Was von der Hoffnung übrig bleibt

Fünf Jahre Krise haben Griechenland von einem selbstbewussten Euro-Staat zum Sozialfall des Kontinents werden lassen. Armut, Trauer, verletzter Stolz und die Wut der Menschen haben das Leben in Athen verändert. Eine Fotoreportage aus einer Stadt, in der die Hoffnung täglich ein bisschen mehr schwindet.

Mansour Aalam

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: