Bewertung der Staatsanleihen:Moody's belohnt Spanien

"Ramschniveau" war das gefürchtete Wort. Doch entgegen den Erwartungen verschont die Ratingagentur Moody's Spanien und wertet seine Staatsanleihen nicht ab. Allerdings verkündet Moody's mit der guten auch eine schlechte Nachricht.

Es ist eine der wenigen positiven Überraschungen in der Schuldenkrise: Vor einigen Tagen musste Spanien noch fürchten, dass die Ratingagentur Moody's spanische Staatsanleihen auf Ramschniveau abwertet. Nun kommt es doch anders. Moody's bestätigte Spaniens Wertung mit Baa3, fast eine Belohnung für das Land. Die Agentur fand zur Begründung sogar ermutigende Worte: Die Bewertung sei den "positiven Entwicklungen seit Juni" geschuldet.

Dazu gehöre, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereit sei, spanische Staatsanleihen aufzukaufen. Zudem habe die Regierung Reformbereitschaft gezeigt. Auch gehe der Umbau des kriselnden Bankensektors voran.

Allerdings, so trübt Moody's seine Nachrichten, bleibe der Ausblick "negativ". Denn die Risiken für das wirtschaftlich und finanziell angeschlagene Land seien immer noch hoch. Spanien kämpft mit der zweiten Rezession in drei Jahren und steht vor der Entscheidung, ob es bei der EZB ein Rettungspaket beantragt.

Die Bestätigung der Agentur hatte auch positive Auswirkungen auf den Euro-Kurs. Er stieg und lag kurz nach der Bewertung mit 1,3124 US-Dollar auf einem Monatshoch. Am Mittwochmorgen fiel er dann leicht auf 1,3094 Dollar.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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