Neben dem Schild "Times Square" steigen Blasen auf, ein Taucher schwimmt durch die bis zur Decke geflutete Metro-Station in Manhattan. Das Bild verbreitete sich rasant durch die sozialen Netzwerke, die während des Hurrikans Sandy zu einem bedeutsamen Nachrichtenkanal nicht nur an der US-Ostküste wurden. Doch das Bild ist eine Fälschung: "Fake" haben die Journalisten des Magazins The Atlantic in einen roten Button geschrieben, den sie auf das Bild geklebt haben.
Die Sturm-Nacht von New York liefert neben Schreckensmeldungen auch eine Erkenntnis für den Journalismus in digitalen Zeiten: In einer Welt, in der jeder zum Augenzeuge wird und Bilder verbreiten kann, wird Glaubwürdigkeit zum gesuchten Wert.
Zahlreiche Publizisten und Magazine haben das erkannt. Sie begleiten Sandy mit Seiten wie istwitterwrong.tumblr.com, auf denen Bilder und deren Herkunft verifiziert werden. Die Journalisten forschen nach, ob die gezeigten Motive aus der Sturmnacht stammen können. Ein "fotografisches Ermittlungsbüro" nennt Alexis C. Madrigal die Seite bei theatlantic.com. Echte Flut-Bilder haben übrigens einen grünen Button.