Es war ein richtiges Event, das Otto von Guericke 1656 in seiner Heimatstadt Magdeburg veranstaltete. Zwei Halbkugeln aus Kupfer mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern legte der Physiker, den Google jetzt mit einem Doodle ehrt, aneinander und dichtete die Schnittstelle mit einem in Wachs und Terpentin getränkten Ledersteifen ab.
Dann er mit einer selbst entwickelten Pumpe Luft heraus und ließ zwei Gespanne mit je acht Pferden versuchen, die Halbkugeln auseinanderzuziehen. Vergeblich. Der Unterdruck der Kugel hielt die beiden Hälften zusammen. Erst als Otto von Guericke wieder Luft in die Kugel strömen ließ, konnten die beiden Hälften - zum Erstaunen der Zuschauer - wieder auseinandergenommen werden.
Mit seinem wissenschaftlichen Experiment mit den "Magdeburger Halbkugeln" zeigte Otto von Guericke eindrucksvoll, wie man ein Vakuum erzeigen kann und welche Kräfte dabei wirken. Er widerlegte damit den "Horror vacui". Diese Hypothese, die auf Aristoteles zurückzuführen ist, besagt, dass leere Räume versuchen, diese Leere zu bekämpfen und dazu Flüssigkeiten oder Gas anzusaugen versuchen.
Otto von Guericke erwirbt sich Verdienste um die Meteorologie
Der Naturwissenschaftler, nach dem heute die Universität von Magdeburg benannt ist, war in seiner Heimatstadt auch politisch aktiv. 1646, also zehn Jahre vor seinem Experiment mit den Halbkugeln, wurde Otto von Guericke zu einem der vier Bürgermeister der Alten Stadt Magdeburg gewählt.
Verdienste hat sich das Multitalent auch in der Meteorologie erworben. Otto von Guericke entwickelte ein Barometer zum Messen des Luftdrucks. Dieses Gerät nutzte er zur Wettervorhersage.
Heute, am 20. November 2012, wäre Otto von Guericke 410 Jahre alt geworden. Google ehrt den Wissenschaftler deshalb mit einem Google-Doodle auf der Startseite der Suchmaschine. Der Konzern hat zuletzt unter anderem auch Amelia Earhart, Gustav Klimt und Peter Carl Fabergé mit einem Doodle geehrt.