Selbständigkeit:Der männliche Gründerinstinkt

Frauen verbinden mit der Selbständigkeit weniger Prestige als Männer - und gründen deshalb einer Studie zufolge seltener Firmen.

Frauen verbinden mit der Selbständigkeit weniger Prestige als Männer und gründen deshalb nach einer Studie der staatseigenen KfW-Bankengruppe seltener Firmen. Außerdem beurteilen sie ihre Fähigkeiten kritischer, wie die Förderbank nach der Analyse des KfW-Gründungsmonitors in Frankfurt berichtete.

Nur 41 Prozent der Firmengründer 2008 waren Frauen. (Foto: Foto: iStock)

"Diese besonderen Einstellungen halten Frauen häufiger als Männer davon ab, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen", sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch. 2008 seien in Deutschland 797.000 Unternehmen gegründet worden. Nur 41 Prozent der Gründer waren Frauen.

Gründerinnen seien ähnlich gut ausgebildet wie ihre männlichen Gegenüber. Unabhängig vom Geschlecht zeichnen sich Firmengründer laut Studie durch eine höhere Risikobereitschaft, Innovationsfreudigkeit und Kreativität aus sowie durch ein stärkeres Streben nach Selbstverwirklichung. Gründerinnen und Gründer besäßen überdurchschnittliche Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft.

Nach Überzeugung der KfW genügt es daher nicht, zur Erhöhung der Zahl weiblicher Firmengründer an Merkmalen wie einer höheren Qualifikation von Frauen anzusetzen. "Um das Vertrauen von Frauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken und die Einstellungen zur Attraktivität der Selbständigkeit zu verbessern, werden gezielte Informations- und Beratungsangebote benötigt, die über die Chancen der Selbständigkeit aufklären und realistische Einschätzungen fördern", sagte Irsch.

Zudem habe Deutschland im internationalen Vergleich Nachholbedarf. "Wenn es uns gelingt, dieses zu verbessern, werden mehr Frauen und auch mehr Männer den Mut und das Selbstvertrauen finden, ihre Gründungsideen zu verwirklichen."

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