37 Millionen Euro Strafe:UBS muss für Milliarden-Zockerei büßen

Die Schweizer Großbank UBS hätte die Zockerei ihres ehemaligen und verurteilten Händlers Adoboli besser überprüfen müssen, sind sich die britische und schweizerische Finanzaufsicht einig. Sie brummen der Bank nun ein Bußgeld auf und wollen sie schärfer kontrollieren.

Es war das Verbrechen eines Einzelnen, doch auch das System, in dem Kweku Adoboli zockte, muss die Konsequenzen tragen. Als Wertpapierhändler bei der Schweizer Großbank UBS hatte Adoboli mit unerlaubten Spekulationen Milliarden verzockt - und muss dafür sieben Jahre in Haft. Doch die schweizerische Finanzmarktaufsicht Finma und ihr britisches Pendant FSA sehen auch die UBS in der Verantwortung: Die Bank muss 29,7 Millionen Pfund (etwa 37 Millionen Euro) Bußgeld zahlen.

Die Begründung der Finanz-Aufpasser: Wegen "ernsthafter Schwächen" im Kontrollsystem sei die Bank nicht in der Lage gewesen, die Fehlspekulationen Adobolis frühzeitig aufzudecken, so die FSA. "Die Systeme und Kontrollen der UBS waren äußerst fehlerhaft", hieß es. Finma hatte diesen Vorwurf ebenfalls in einer Untersuchung formuliert. Sie will die UBS künftig scharfen Kontrollen unterziehen.

Die Finma legte fest, dass die risikoreichen Aktiven der UBS-Investmentbank bis 2015 kontinuierlich reduziert werden müssen. Zugleich wurden neue Akquisitionen, also Firmenzukäufe, bis auf weiteres untersagt. Die Bank muss sich größere Geschäftsaktivitäten ihres Investmentbereichs vorerst genehmigen lassen. Die Umsetzung der Maßnahmen soll durch einen unabhängigen Beauftragten kontrolliert werden. Die Finma will zudem prüfen, ob die Kapitaldecke für die gegenwärtigen operationellen Risiken der UBS erhöht werden.

Das Geldinstitut akzeptiert die Strafzahlungen und Kontrollen. Sie "zufrieden, dass dieses Kapitel nun abgeschlossen ist", erklärte die Bank am Montag in Zürich. Die Aufsichtsbehörden hätten die "Maßnahmen anerkannt", welche die UBS nach dem Fall ihres Bankers getroffen habe.

Der verurteilte Aboli hatte der UBS einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar (etwa 1,8 Milliarden Euro) eingebrockt. In dem Gerichtsverfahren hatte er zwar Verluste für die Bank zugegeben, jegliches Fehlverhalten aber bestritten. Die Fehlspekulationen waren im September 2011 aufgeflogen, wenige Tage später trat der damalige UBS-Chef Oswald Grübel zurück.

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