US-Banken:Morgan Stanley schockt Anleger

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Wieder ein Milliardenverlust: Morgan Stanley steckt weiter tief in den roten Zahlen. Konkurrent Wells Fargo ist hingegen überaus profitabel.

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat Anleger mit einem Milliardenverlust im zweiten Quartal schockiert. Das in New York ansässige Institut erzielte nach Angaben vom Mittwoch einen Fehlbetrag von 1,3 Milliarden Dollar und schrieb damit zum dritten Mal in Folge einen Verlust im Quartal. Die US-Großbank Wells Fargo erzielte dagegen einen Milliardengewinn.

Wieder fehlen Milliarden - Morgan Stanley ist tief in den roten Zahlen. Es ist der dritte Verlust in Folge. Die Konkurrenten Goldman Sachs und JP Morgan trumpften dagegen mit Milliardengewinnen auf. (Foto: Foto: Reuters)

Vor einem Jahr hatte bei Morgan Stanley noch ein Gewinn von gut einer Milliarde Dollar zu Buche gestanden. Die Netto-Erträge brachen um elf Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar ein. Die Aktie der Bank verlor im frühen Handel 4,6 Prozent.

Rückzahlung der Staatsgelder belastet

Eine der Hauptbelastungen war nach Angaben der Bank die Rückzahlung der Milliardenhilfen der US-Regierung. Dies habe Kosten von rund 850 Millionen Dollar verursacht. Zudem baute die Bank mit dem Wettbewerber Citigroup das Gemeinschaftsunternehmen Smith Barney auf.

Mit dem Quartalsergebnis fiel Morgan Stanley aus dem Rahmen: Heimische Rivalen wie Goldman Sachs und JP Morgan trumpften mit Milliardengewinnen auf und schürten bei Investoren damit Hoffnungen auf ein baldiges Abflachen der Finanzkrise, die in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Banken in Schieflage gebracht hatte.

Wells Fargo steigert Gewinn um 47 Prozent

Auch die Großbank Wells Fargo verdiente im zweiten Quartal trotz steigender Kreditausfälle deutlich mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni ein Gewinn von 2,58 Milliarden Dollar und damit 47 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Institut am Mittwoch mitteilte.

Vor Zahlung von Dividenden lag das Plus bei 81 Prozent. Das Institut profitierte von einem starken Hypothekengeschäft sowie der Übernahme des Rivalen Wachovia und konnte damit die im Jahresverlauf sprunghaft gestiegenen Kreditausfälle auffangen.

Übernahme verdoppelt die Erträge

Insgesamt schnitt Wells Fargo besser ab als von Analysten erwartet. Allerdings drückten die steigenden Belastungen vor allem im Geschäft mit gewerblichen Immobilienkrediten auf die Aktie. Das Papier sackte vorbörslich gut sechs Prozent ins Minus - dabei stand der Kurs auch unter dem Eindruck des zeitgleich bekanntgegebenen Milliardenverlustes der US-Investmentbank Morgan Stanley.

Wells Fargo gehört zu den mit staatlichen Milliardenhilfen gestützten Instituten, zählt aber dennoch zu den Gewinnern der Finanzkrise und hat unter anderem durch die Übernahme von Wachovia kräftig Marktanteile hinzugewonnen. Im abgelaufenen Quartal konnte die Bank auch dank des Zukaufs ihre Erträge auf 22,51 Milliarden Dollar nahezu verdoppeln.

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