Sozialverhalen bei Gorillas:Gesellige Silberrücken

Silberrücken im Zoo von Mexico City

Als Silberrücken werden ausgewachsene Gorillas bezeichnet, deren Fell auf dem Rücken eine helle Färbung entwickelt.

(Foto: Reuters)

Unter Gorillas haben besonders die Tiere mit einem geselligen, freundlichen und spontanen Wesen die größten Chancen auf ein langes Leben. Bei Menschen ist das ähnlich - und vermutlich aus den gleichen Gründen.

Von Christina Berndt

Ob ein Wesen lange lebt, hängt nicht nur von seinem Lebensstil ab. Auch die Persönlichkeit beeinflusst, wie schnell der Tod kommt.

Dass dies auch für Gorillas gilt, berichten Alexander Weiss von der Universität Edinburgh und Tara Stoinski vom Dian Fossey Gorilla Fund nun in den Proceedings of the Royal Society B (online).

Sie haben 283 in Gefangenschaft lebende Gorillas 18 Jahre lang beobachtet und dabei festgestellt: Die Tiere mit hoher Extraversion - also die geselligen, freundlichen und spontanen Wesen - hatten deutlich größere Chancen auf ein langes Leben.

Ähnliches hatten andere Forscher zuvor schon bei Menschen erkannt. Vermutlich schiebt Extraversion den Tod hinaus, weil sie soziale Bindungen sichert - und damit Unterstützung.

Bei Gorillas gibt es vier Dimensionen der Persönlichkeit: Neben Extraversion sind dies Neurotizismus, Verträglichkeit und Dominanz, womit allerdings nicht eine hohe Position in der Rangordnung gemeint ist, sondern Selbstvertrauen.

Dass Dominanz in ihrer Studie nicht das Leben verlängerte, erklären sich die Autoren damit, dass sie Tiere in Gefangenschaft untersuchten. Das verfälsche das Bild, weil sich Affen im Zoo kaum um Partner oder Fressen bemühen müssten, so die Autoren: "Bei wilden Gorillas gehen wir davon aus, dass die Lebenszeit mit der Dominanz zusammenhängt."

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