Blasphemie in Pakistan:Mob tötet Mann nach angeblicher Koran-Verbrennung

Er soll in einer pakistanischen Moschee Ausgaben des Koran verbrannt haben. Dann verschleppte ihn ein wütender Mob - und brachte ihn um.

Wegen angeblicher Blasphemie ist in Pakistan ein Mann von einem wütenden Mob getötet wurden. Etwa 200 aufgebrachte Männer stürmten nach Medienberichten vom Samstag eine Polizeiwache in einem Dorf in der Provinz Sindh. Sie überwältigten die Beamten, verschleppten den Mann und brachten ihn dann um.

Den Nachrichtenagenturen dpa und Reuters zufolge wurde der Mann bei lebendigem Leibe verbrannt. AP meldet, der Mann sei zunächst zu Tode geprügelt und seine Leiche dann in Brand gesetzt worden.

Dorfbewohner und ein muslimischer Geistlicher hätten dem Mann vorgeworfen, mehrere Ausgaben des Korans verbrannt und damit den Islam beleidigt zu haben, hieß es aus der Lokalregierung. Das Opfer sei ein Muslim. Medienberichten zufolge hatte der Reisende die Nacht alleine in einer Moschee verbracht. Am nächsten Morgen seien dort verbrannte Koranausgaben entdeckt worden. Details zur Identität des Mannes gab es zunächst nicht.

Es habe knapp 25 Festnahmen wegen Mordes gegeben; Polizisten werde Fahrlässigkeit vorgeworfen, sagte ein Polizeisprecher.

Erst im Sommer war in Pakistan ein Mann verbrannt worden, weil er den Koran entweiht haben soll. Für Aufsehen sorgte der Fall einer jungen, geistig zurückgebliebenen Christin, der fälschlich vorgeworfen wurde, Koran-Seiten verbrannt zu haben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: