Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:Weil es kompliziert ist

Ein ideales Paar versucht sich von der Scheidung in eine Freundschaft hinüberzuretten. "Findet Nemo" ist in 3D immer noch unglaublich. Und das deutsche Familienepos "Quellen des Lebens" zeigt drei grandiose Liebesgeschichten. Welche Filme den Kinobesuch lohnen - und welche nicht.

Von den SZ-Kritikern.

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Celeste & Jesse - Beziehungsstatus: Es ist kompliziert!"

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(Foto: dpa)

Die Filmstarts vom 14. Februar auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme. "Celeste & Jesse - Beziehungsstatus: Es ist kompliziert!" Im weitesten Sinne eine romantische Komödie, aber Lee Toland hat das Genre kräftig gegen den Strich gebürstet, von der ersten Szene an: Celeste (Rashida Jones) und Jesse (Andy Samberg) sind ein ideales Paar - mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass sie in Scheidung leben. Und nun geht es den beiden drum, sich in eine Freundschaft zu retten - das ist manchmal komisch, manchmal traurig. Und nie süßlich. Susan Vahabzadeh Im Bild: Rashida Jones als Celeste und Andy Samberg als Jesse

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Ende der Schonzeit"

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(Foto: dpa)

Schwarzwald, 1942, einsam gelegenes Gehöft. Das Bauernehepaar (Brigitte Hobmeier, Hans-Jochen Wagner), das kinderlos geblieben ist und fließendes Bühnenhochdeutsch spricht, bietet dem flüchtigen Juden Albert (Christian Friedel) nicht nur Unterschlupf, sondern nutzt ihn auch zur Zeugung eines Stammhalters. Der Plot klingt nach geschmacklosem Comedy-Gag oder grober Groteske, doch Franziska Schlotterers Spielfilmdebüt will voll ernst genommen werden. Rainer Gansera Im Bild: Hans-Jochen Wagner (links) als Fritz und Christian Friedel als Albert

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Findet Nemo (3D)"

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(Foto: dpa)

Pixars Super-Fischzug von 2003, von Andrew Stanton und Lee Unkrich. Ein Vater (Clownfisch!) auf der Suche nach dem verlorenen Sohn. Immer noch unglaublich, diese Unterwasserwelt, diese Fauna, die unaufhörlich neue Formen und Farben provoziert, von obskuren Neurosen bis zum reinen Delirium. Das Gefühl der Verlorenheit im Raum zum Beispiel, vom 3D ins Surreale transzendiert. Fritz Göttler Im Bild: Szene aus dem Original von "Findet Nemo"

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Quellen des Lebens"

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(Foto: dpa)

Drei grandiose Liebesgeschichten, erzählt aus der Erinnerung eines ungewollten, verstoßenen Kindes. Dreiklang aus Groteske, Tragödie und Romanze. Die BRD-Nachkriegsgeschichte weit auffächerndes Drei-Generationen-Familienepos, von Oskar Roehler nach seinem autobiographischen Roman "Herkommen" in Szene gesetzt. Mit einer hochkarätigen Darstellerriege, besonderen Glanznummern für Lavinia Wilson, Moritz Bleibtreu, Lisa Smit und Leonard Schleicher. Rainer Gansera Im Bild von links: Kostja Ullmann als junger Klaus, Jürgen Vogel als Erich Freytag und Sabine Urig als Frau Rammer

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben"

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(Foto: dpa)

Fast ein Vierteljahrhundert nach dem ersten Teil geht "Die Hard" in die fünfte Runde: die Filmreihe ist wohl tatsächlich nicht totzukriegen. Schrapnell fliegt durch die Luft wie Konfetti beim Rosenmontagszug und die Schurken verwirklichen in Moskau noch einmal den alten, aus zäh fließendem Verkehr geborenen Menschheitstraum: Nehmen wir doch einfach den Panzer. Trotzdem ist irgendwas komisch an "Stirb Langsam 5: Ein guter Tag zum Sterben". Denn plötzlich wird der Film zu einer Art Rom-com mit Kampfhubschraubern und Dialogen wie diesem: "Ich hab' Dich lieb, Jack." "Ich Dich auch, John." Wirklich rührend. Jan Füchtjohann Im Bild von links: Bruce Willis als John McClane, Jai Courtney als Jack McClane und Sebastian Koch als Komarov 

© SZ vom 14.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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