Stipendium für den "Durchschnittsstudenten":Beeindruckt durch pure Faulheit

Gewinner des "Scholarship for the Average Student"

Es kann nur zwei geben: David Timothy Cole und Jordan Bass haben jeweils das mit 5000 Dollar dotierte "Scholarship for the Average Student" gewonnen.

(Foto: CollegeHumor.com)

Über jeweils 5000 Dollar dürfen sich zwei amerikanische Studenten freuen. Für das Stipendium der US-Webseite CollegeHumor qualifizierten sie sich dadurch, dass sie so gar nichts Besonderes vorzuweisen haben.

Die Geldgeber sind mit ihrer Wahl zufrieden: "Alles an David Timothy Cole schreit Durchschnitt", schreiben die Macher von CollegeHumor auf ihrer Webseite. Anfang Januar hatten sie ihr "Scholarship for the Average Student" ausgeschrieben, nun stehen die Gewinner von jeweils 5000 Dollar (etwa 3800 Euro) fest.

Neben Cole hat die Juroren um Initiator Streeter Seidell die Studienanfängerin Jordan Bass überzeugt. Sie punktete nicht nur mit ihrem Fach (Marketing, "einer der gewöhnlichsten Studiengänge unter Frauen"), sondern auch mit "purer Faulheit". "Dafür loben wir sie in angemessener Weise", heißt es in einem Steckbrief der Siegerin. Nebem dem Geld bekam Jordan auch die Auszeichnung "Mediocris Scholaris" verliehen.

"Wir wollen keine Studenten mit einem perfekten Notendurchschnitt. Niemanden, der in irgendeiner Weise heraussticht. (...) Wir suchen den 08/15-Studenten, der irgendwo dazwischen liegt", hatte Seidell in einem Interview mit SZ.de das Anforderungsprofil beschrieben. Und seine Idee, einmal nicht die Top-Athleten oder Musterschüler zu belohnen, traf einen Nerv: 500 Bewerbungen für das ausgelobte Stipendium gingen allein in den ersten 24 Stunden nach der Ausschreibung ein.

Ihr wart ein bisschen zu bemerkenswert

Dabei waren die Bewerber durchaus kreativ bemüht, ihre Durchschnittlichkeit unter Beweis zu stellen. "Manche beantworten gar nicht erst unsere Fragen, andere listen ihre Nicht-Leistungen auf. Ein paar Jugendliche haben uns ein Zwei-Minuten-Video geschickt, das sie beim Fernsehen zeigt", berichtete Initiator Seidell.

Unter denen, die das Stipendium knapp verpassten, ist auch ein passionierter Tetris-Spieler. Seine Strategie ging nicht auf: Die Tatsache, dass er seine Studienzeit lieber mit Zocken verbringe, bedeute vermutlich, "dass er bei dem Spiel außergewöhnlich gut ist", heißt es auf CollegeHumor.com.

Den Verlierern geben die Initiatoren folgenden Satz mit auf den Weg: "Danke an alle Bewerber, aber wir müssen leider sagen: Ihr wart ein bisschen zu erfolgreich, zu gut ausgebildet und bemerkenswert." Wenn das kein Trost ist.

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