Holland in der WM-Qualifikation:Van Gaal zu Robben: "Das war dumm"

Arjen Robben Louis van Gaal WM-Qualifikation

Nicht einer Meinung: Louis van Gaal (rechts) und Arjen Robben.

(Foto: AFP)

Hollands Bondscoach Louis van Gaal kritisiert Bayern-Angreifer Arjen Robben scharf, Ulm steht zum vierten Mal im Finale um den Pokal der Basketball-Bundesliga, Flensburg erreicht souverän das Viertelfinale der Handball-Champions-League.

Sportnachrichten in Kürze

Niederländische Nationalmannschaft: Arjen Robben von Fußball-Rekordmeister Bayern München ist nach dem 3:0-Erfolg der Niederlande gegen Estland in der WM-Qualifikation von seinem Trainer Louis van Gaal kritisiert worden. Der Stürmer hatte in der 42. Minute wegen Ballwegschlagens die Gelbe Karte gesehen. "Natürlich nehme ich ihm das übel. Das war dumm", sagte van Gaal. "Ja, habe ich den Pfiff gehört", gab Robben zu, "aber ich wollte den Ball trotzdem reinschießen. Das war vielleicht etwas kindisch. Zum Glück hat die Karte keine Konsequenzen." Neben der unnötigen Verwarnung für seinen Starstürmer übte van Gaal auch Kritik an Robbens Spielverständnis. "Er war als linker Stürmer zu oft auf der falschen Seite, das habe ich ihm in der Halbzeit deutlich gemacht", sagte van Gaal. "Die Spieler machen oft ihr eigenes Ding. Für einen Trainer ist das nicht immer einfach." Die Niederlande führen die Qualifikationsgruppe D ungeschlagen mit 15 Punkten vor Ungarn und Rumänien an.

Basketball-Bundesliga, Top Four: ratiopharm Ulm steht zum vierten Mal im Finale um den Pokal der Basketball-Bundesliga. Beim Top-Four-Turnier in Berlin feierte der Vizemeister im Halbfinale einen 86:77 (37:38)-Erfolg über den ehemaligen Cupsieger Artland Dragons Quakenbrück und trifft im Endspiel am Sonntag auf Gastgeber Alba Berlin oder Bayern München. Beste Spieler im Team von Trainer Thorsten Leibenath waren die US-Amerikaner John Bryant (16 Punkte) und Steven Esterkamp (17). Bei den Quakenbrückern, die 2008 zum einzigen Mal den Pokal gewonnen hatten, punkteten Petar Popovic (15) und Anthony King (16) am sichersten. In einem Spiel auf Augenhöhe konnte sich vor 8724 Zuschauern in der Arena am Berliner Ostbahnhof bis zur Halbzeit keine Mannschaft absetzen. Der Bundesliga-Sechste Quakenbrück behauptete vor dem Seitenwechsel gegen die zwei Plätze besser positionierten Ulmer eine Ein-Punkt-Führung, geriet in den Anfangsminuten des dritten Viertels jedoch in Rückstand (47:55). Ulm konnte den Vorsprung in den letzten 15 Minuten souverän verteidigen.

Handball, Champions League: Die SG Flensburg-Handewitt ist souverän ins Viertelfinale der Handball-Champions-League eingezogen. Nach dem 28:25 im Hinspiel bei Gorenje Velenje in Slowenien gewann der Bundesliga-Dritte auch das Rückspiel vor heimischem Publikum 27:25 (13:14). Dabei musste Flensburg nur zu Beginn der zweiten Halbzeit zittern, als Velenje den Drei-Tore-Rückstand beim 16:13 zwischenzeitlich aufgeholt hatte. "Gerade in der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan", sagte Rückraumspieler Holger Glandorf bei Eurosport: "Wir haben Velenje mit vielen Fehlern eingeladen. Immerhin stimmte die kämpferische Leistung."

Mit neun Toren reagierte der Nationalspieler a.D. auf seine Nicht-Nominierung für die entscheidenden EM-Qualifikationsspiele gegen Tschechien (4. und 7. April). Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Königsklasse hatte Bundestrainer Martin Heuberger das Gespräch mit Glandorf und dessen Teamkollegen Lars Kaufmann gesucht. Beide hatten auf die WM in Spanien verzichtet, um sich auf ihren Klub zu konzentrieren. "Ich kann voll verstehen, dass er jetzt auf die erfolgreiche Truppe der WM setzt", sagte Glandorf: "Ich bin nicht beleidigt und hoffe, dass ich bald wieder eingeladen werde."

Am Sonntag haben der deutsche Rekordmeister THW Kiel und die Füchse Berlin die Chance, ebenfalls das Viertelfinale zu erreichen. Kiel muss gegen Medwedi Moskau (19.30 Uhr/Eurosport) die 35:37-Niederlage aus dem Hinspiel aufholen. Berlin empfängt Atlético Madrid nach dem 29:29 in Spanien (18.00 Uhr/Eurosport). Bereits am Donnerstag hatte Ex-Meister HSV Hamburg als erster Klub des Bundesliga-Quartetts in der Königsklasse das Viertelfinale erreicht. Die Norddeutschen konnten sich gegen Celje nach dem 38:29-Erfolg aus dem Hinspiel sogar eine 28:31-Heimpleite erlauben.

Tennis, Miami: Tobias Kamke legte mit seinem Überraschungssieg gegen Juan Martin del Potro vor - und weder Philipp Kohlschreiber noch Andrea Petkovic folgten. Beim ATP-Hartplatzturnier von Miami verlor der Augsburger Tennisprofi Kohlschreiber am Samstag in der zweiten Runde nach 2:14 Stunden mit 6:7 (5:7), 6:4, 2:6 gegen David Goffin aus Belgien. Die Nummer 18 der Setzliste ist somit wie schon zuvor beim Masters-Turnier im kalifornischen Indian Wells an seiner Auftakthürde gescheitert. Kohlschreiber wartet nach seiner schweren Oberschenkelverletzung im Februar damit weiterhin auf den ersten Sieg.

Auch Andrea Petkovic ist seit ihrer jüngsten Verletzung noch nicht lange zurück auf dem Tennisplatz. Sie hat beim mit 4,2 Millionen Dollar dotierten Turnier in Miami das Achtelfinale knapp verpasst. Im Duell zweier Wildcard-Spielerinnen unterlag die Darmstädterin am Samstag in ihrer Drittrunden-Partie der Kroatin Ajla Tomljanovic nach starkem Beginn in 2:28 Stunden mit 6:0, 4:6, 6:7 (1:7). Tomljanovic, Nummer 242 der Weltrangliste, hatte sich in der zweiten Runde bereits überraschend gegen Julia Görges in zwei Sätzen behauptet. Petkovic war aber gewarnt: "Wer gegen eine Görges gewinnt, kann nicht schlecht sein", sagte sie vor dem Match.

Eisschnelllauf-WM: Claudia Pechstein hat am Samstag bei den Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften in Sotschi mit Bronze über 5000 Meter ihre zweite Medaille gewonnen. In 7:04,07 Minuten musste sie nur der überragenden Tschechin Martina Sablikova (6:54,31) und der Niederländerin Ireen Wüst (7:02,96) den Vortritt lassen. Für Sablikova war es der sechste Titel in Serie seit 2007 auf dieser Distanz. Team-Olympiasiegerin Stephanie Beckert aus Erfurt kam in 7:09,36 Minuten auf den fünften Platz, Bente Kraus aus Berlin überraschte mit persönlicher Bestzeit als Siebte (7:09,82). Pechstein hatte in Sotschi zuvor bereits Bronze über 3000 Meter geholt. Die Berlinerin, die 1996 und 2003 den WM-Titel auf der längsten Distanz gewonnen hatte, erhöhte ihr Erfolgskonto bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften auf 59 Medaillen (14/28/17). Allein auf den 5000 Metern hat die 41 Jahre alte Berlinerin seit 1996 nun 13 WM-Medaillen gesammelt.

Tennis, Miami: Tobias Kamke hat beim ATP-Masters in Miami für die bislang größte Sensation des Turniers gesorgt. Der 26 Jahre alte Tennisprofi aus Lübeck gewann am Freitag (Ortszeit) in der zweiten Runde gegen den Argentinier Juan Martin Del Potro mit 7:6 (7:5), 6:1. In einem von mehreren Regenpausen unterbrochenen Match nutzte der krasse Außenseiter und Weltranglisten-89. nach 1:50 Stunde seinen ersten Matchball zum Sieg.

Del Potro ist die aktuelle Nummer sieben, hatte vergangene Woche im Halbfinale von Indian Wells/Kalifornien dem serbischen Branchenprimus Novak Djokovic die erste Saisonniederlage beigebracht und das Endspiel nur knapp in drei Sätzen gegen Rafal Nadal (Spanien) verloren. Kamke trifft in der dritten Runde des mit einem Preisgeld von 4,2 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Events auf den Österreicher Jürgen Melzer. Zuvor hatte sich Tommy Haas in die dritte Runde gemüht. Nach einem Freilos zum Auftakt behauptete sich Deutschlands Nummer eins gegen Igor Sijsling mit 6:0, 5:7, 6:3. Haas konnte somit nach 90 Minuten auch das dritte Duell mit dem Niederländer in diesem Jahr für sich entscheiden.

"Ein Sieg gegen einen Top Ten-Spieler ist was Besonderes für mich und fühlt sich gut an. Das gibt Motivation und zeigt mir, dass ich die Leute wirklich besiegen kann", sagte Kamke, der nach 1:50 Stunden gleich seinen ersten Matchball verwandelt hatte. Bei der Einordnung seines Erfolgs über den Argentinier musste er auch nicht lange überlegen: "Das war einer der zwei wichtigsten Siege in meiner Karriere."

Im Frauenfeld schaffte Angelique Kerber nach einem Marathon-Match den Sprung in die dritte Runde. Die Weltranglisten-Sechste aus Kiel gewann ihr Zweitrunden-Spiel gegen die Italienerin Francesca Schiavone nach 2:18 Stunden mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:2. Somit steht die Linkshänderin neben Andrea Petkovic als zweite Deutsche in der dritten Runde.

Wintersport, Skifliegen: Die deutschen Skispringer haben den letzten Team-Wettbewerb der Weltcup-Saison auf Platz sechs beendet. Beim Skifliegen in Planica kamen Michael Neumayer, Richard Freitag, Andreas Wellinger und Severin Freund am Samstag auf 1501,5 Punkte. Den Sieg sicherte sich Gastgeber Slowenien mit Jurij Tepes, Peter Prevc, Andraz Pograjc und Robert Kranjec. Sie erreichten 1561,8 Zähler und verwiesen Norwegen mit 10,7 Punkten Vorsprung auf Rang zwei. Dritte wurden die Skiflieger von Weltmeister Österreich mit 1546,7 Punkten.

Für die DSV-Adler war das Ergebnis nach Wellingers Sturz am Morgen beinahe Nebensache. Der 17-Jährige war auf der zweitgrößten Schanze der Welt in der Luft aus dem Gleichgewicht geraten, auf den Boden gestürzt und etwa 100 Meter bis in den Zielraum gerutscht. "Ich habe kurz das Schlimmste befürchtet", sagte Bundestrainer Werner Schuster: "Er hat danach eine sensationelle Reaktion gezeigt und ist toll gesprungen. Das war ein Meilenstein in seiner Entwicklung."

Wintersport, Langlaufen: Die norwegische Skilangläuferin Marit Björgen hat im schwedischen Falun das 10-Kilometer-Massenstartrennen im klassischen Stil gewonnen. Nach ihrem zweiten Platz beim Sprint in Stockholm und dem Prologsieg am Freitag in Falun verwies sie ihre Teamkolleginnen Therese Johaug und Heidi Weng mit 3,9 beziehungsweise 11,0 Sekunden Vorsprung auf die weiteren Podestplätze. Der viermaligen Weltmeisterin ist der Weltcup-Final-Sieg damit kaum noch zu nehmen. Die Oberstdorferin Katrin Zeller belegte mit einer Minute Rückstand Rang elf. Nicole Fessel kam als 24. ins Ziel, Denise Herrmann wurde 28.

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks haben sich für ihre bittere Heimniederlage zuletzt rehabilitiert. Der NBA-Meister von 2011 gewann am Freitag (Ortszeit) in eigener Halle mit 104:94 gegen die Boston Celtics. Nowitzki gelangen zwei Tage nach dem 96:113 gegen die Brooklyn Nets 22 Punkte. Bester Werfer bei den Texanern war allerdings Brandan Wright mit 23 Zählern. Nowitzkis Landsmann Chris Kaman steuerte lediglich vier Punkte zum 33. Saisonsieg der Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga bei. Bei insgesamt 36 Niederlagen bleiben die Chancen auf das Erreichen der Playoffs weiterhin minimal. Allerdings verloren auch die Los Angeles Lakers, die derzeit auf dem achten und damit letzten Rang für die K.o.-Runde liegen. Gegen die Washington Wizzards unterlag das Team um Kobe Bryant (21 Punkte) mit 100:103. Es war die 34. Niederlage in dieser Spielzeit für die Lakers bei 36 Siegen. Das Maß der Dinge in der NBA bleibt aber Miami Heat: Das 103:89 gegen Detroit war der 25. Sieg in Serie.

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