Rauschgift-Missbrauch:Mehr Drogentote in Bayern

Deutlich mehr Drogentote: In Bayern sind im vergangenen Jahr mehr als 200 Menschen an Rauschgift gestorben. Auch in diesem Jahr melden München und Nürnberg bereits ungewöhnlich viele Todesfälle. Ein wahrscheinlicher Grund lässt aufhorchen.

Drogenmissbrauch

Deutlich mehr Drogentote in Bayern

(Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr sind deutlich mehr Menschen in Bayern an Drogen gestorben - und auch dieses Jahr melden München und Nürnberg bereits ungewöhnlich viele Todesfälle. In München starben bisher 21 Menschen, in Nürnberg elf. Bayernweit war die Zahl der Rauschgiftopfer schon 2012 von 177 auf 213 gestiegen - also jede Woche vier Tote.

"Eine Hypothese für den Anstieg der Drogentoten wäre, dass es Probleme mit der Versorgung der Opiatabhängigen gibt", sagte Professor Felix Tretter von der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen. Wegen der hohen rechtlichen Barrieren seien immer weniger Ärzte bereit, Ersatzstoffe zu verschreiben. "Das kann zu spektakulären Drogenbeschaffungsmaßnahmen führen, die im schlimmsten Fall tödlich ausgehen", sagte Tretter.

Die meisten Abhängigen sterben an Heroin oder Fentanyl. Meist sind es Mischeinnahmen, die zum Tod führen. Der Wirkstoff Fentanyl ist unter anderem in Schmerzpflastern enthalten. Süchtige beschaffen sich diese bei Ärzten, kochen die Pflaster aus und spritzen sich das Fentanyl. Die Gefahr einer Überdosierung ist dabei besonders groß.

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