Gesundheitsstudie des Robert-Koch-Instituts:Es geht uns gut

Senioren beim Sport

Den meisten Deutschen geht es nach eigenen Angaben gesundheitlich gut oder sehr gut. Allerdings hängt die Gesundheit auch vom Alter und vom sozioökonomischen Status ab.

(Foto: dpa)

Die Deutschen fühlen sich fit: Drei von vier Erwachsenen geben an, es gehe ihnen gut oder sehr gut. Das ist das Ergebnis der größten repräsentativen Studie zur Gesundheit Erwachsener seit 1998, die das Robert-Koch-Institut veröffentlicht hat. Die Untersuchung zeigt aber auch: Der Zusammenhang zwischen Lebensverhältnissen und Gesundheit bestätigt sich.

Von Katrin Blawat

Es gehe ihnen gesundheitlich gut, wenn nicht sogar sehr gut. Das sagen etwa drei von vier Erwachsenen in Deutschland im Alter zwischen 19 und 79 Jahren. Und auch wer nur die über 70-Jährigen befragt, erhält noch in der Mehrzahl der Fälle eine positive Antwort. Wie es bei 80-jährigen und noch älteren Menschen aussieht, hat die vom Robert-Koch-Institut (RKI) initiierte "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" allerdings nicht erfasst.

Die repräsentative Untersuchung, deren Ergebnisse das RKI nun veröffentlicht hat, schloss mehr als 8000 Frauen und Männer aus 180 über Deutschland verteilten Orten ein. Die Daten stammen aus den Jahren 2008 bis 2011. Die Studie soll vor allem die Häufigkeit von und die subjektiv empfundene Belastung durch Volkskrankheiten in Deutschland ermitteln. Dazu wurden die Teilnehmer befragt, untersucht und ihr Blut im Labor analysiert.

Demnach wurde bei sieben Prozent der 18- bis 79-Jährigen eine Diabetes-Erkrankung diagnostiziert. Das sind gut ein Drittel mehr als vor zehn Jahren, als das RKI eine ähnliche Fragestellung untersucht hatte.

Zugrunde liege dem Anstieg zum Teil jedoch allein die demografische Alterung der Bevölkerung, argumentieren die Autoren: Wer lange lebt, dessen Risiko für Diabetes, aber auch für viele andere Krankheiten steigt mit der Zeit deutlich. Ein Teil der Betroffenen weiß jedoch nicht einmal um seine veränderten Blutzuckerwerte.

Eine sogenannte Fettstoffwechsel-Störung, unter anderem charakterisiert durch hohe Cholesterin-Werte, haben Ärzte bei etwa zwei Drittel der Frauen und Männer diagnostiziert. Von ihnen wiederum nimmt jedoch nur ein knappes Drittel Medikamente dagegen ein. In der Mehrzahl der Fälle scheint die Krankheit aus Sicht der Ärzte oder Patienten also nicht besonders schwerwiegend zu sein.

Schlafstörungen in jüngster Vergangenheit plagen ihren eigenen Aussagen zufolge etwa einen von drei Erwachsenen. Häufig beklagen sich die Betroffenen dabei über Umwelt-, das heißt vor allem Straßenlärm. Wie schon andere Studien gezeigt haben, spielt vor allem der soziale Status eine Rolle: Wer es sich leisten kann, zieht aus lauten Gegenden weg und leidet daher seltener an lärmbedingten Problemen.

Deutlich zeigt sich der Zusammenhang zwischen Lebensverhältnissen und Gesundheitsverhalten auch beim Thema Rauchen. Der RKI-Studie zufolge rauchen derzeit 27 Prozent der Frauen und etwa 33 Prozent der Männer. Erwartungsgemäß sind darunter besonders oft junge Erwachsene sowie Menschen mit niedrigem sozialen Status. Diese zählen auch überproportional häufig zu den starken Rauchern.

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