Steinbrück und das SPD-Kompetenzteam:Gesummse unter der Berliner Käseglocke
Wer drinnen ist, glaubt sich bedeutend. Wer draußen ist, kann sich nur wundern. Unter der Käseglocke des Berliner Politbetriebs fällt es leicht zu glauben, das allltägliche Gesummse sei wichtig, sei gar das Leben selbst. Das Kompetenzteam der SPD ist ein hervorragendes Beispiel für die Schaffung von Ereignissen, die so wirken, als wären sie Realität.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück holt den Essener Kulturmanager Oliver Scheytt in sein Kompetenzteam. Das teilte Steinbrück am Sonntag in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin mit - nach gewohnter Häppchentaktik.
Denn sein Team stellt Steinbrück nicht en bloc vor, sondern um der medialen Aufmerksamkeit willen einen nach dem anderen und immer mit etwas zeitlichem Abstand.
Scheytt soll für die Bereiche Kunst und Kultur zuständig sein. Scheytt war bis 2009 Beigeordneter in Essen und war in der Stadt bis 2012 als "Ruhr.2010"- Geschäftsführer verantwortlich für das Projekt "Kulturhauptstadt Europas 2010". Er gehört zahlreichen Kunst- und Kulturgremien an.
Damit besteht Steinbrücks zwölfköpfiges "Schattenkabinett" nun aus folgenden Mitgliedern:
- Klaus Wiesehügel, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bau Agrar
- Gesche Joost, Designforscherin
- Thomas Oppermann, SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann
- Brigitte Zypries, frühere Bundesjustizministerin
- Manuela Schwesig, stellvertretende SPD-Parteivorsitzende
- Florian Pronold, bayerischer SPD-Parteichef
- Yasemin Karakasoglu, Bremer Erziehungswissenschaftlerin
- Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte
- Matthias Machnig, Wirtschaftsminister in Thüringen
- Oliver Scheytt, Kulturmanager in Essen
- Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt
- Christiane Krajewski, Investmentbankerin