Deutscher Alpenverein:In den Bergen sterben weniger Menschen

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Gipfelglück auf dem Watzmann: Weil sowohl die Skitouren- als auch die Sommersaison früh endeten, kam es dem DAV zufolge zu weniger tödlichen Unfällen.

(Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr kamen laut Deutschem Alpenverein so wenig Bergsportler wie noch nie ums Leben. Allerdings stieg die Zahl der Fälle, in denen viele, die sich überschätzen, geborgen werden mussten - bedenklich für den DAV.

Trotz einer steigenden Zahl von Bergsportlern verunglücken so wenige tödlich wie nie zuvor.

Nach der am Donnerstag veröffentlichten Unfallstatistik des Deutschen Alpenvereins (DAV) starben in der vergangenen Saison nur 28 - so wenige Mitglieder wie noch nie seit Einführung der Bergunfallstatistik 1952 (damals waren es 43 Tote). Angesichts der Tatsache, dass sich die Mitgliederzahl seitdem nahezu verzehnfacht habe, seien die Todesfälle im Bergsport kontinuierlich in 61 Jahren auf ein Dreizehntel gesunken, heißt es auf der DAV-Homepage.

Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der tödlichen Unfälle war dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr das Wetter: Sowohl die Skitourensaison als auch die Sommersaison endete früh. Damit gab es weniger Tage, an denen Wanderer, Bergsteiger, Skitourengeher oder Kletterer in den Bergen unterwegs waren.

Zugleich stieg die Zahl der Notfälle, in denen Bergsportler gerettet werden mussten. Den DAV-Angaben zufolge zeigt sich das besonders beim Klettersteiggehen. Nur ein Mitglied ist dabei im vergangenen Jahr tödlich verunglückt. Aber immer mehr müssen von der Bergwacht geborgen werden, da sie im Steig weder vor- noch zurückkommen.

Stefan Winter, Ressortleiter Breitenbergsport beim DAV, ist zwiegespalten: "Einerseits ist jede Rettung unverletzter Sportler erfreulich, und in einigen Fällen werden dadurch sicherlich auch schlimmere Folgen verhindert. Andererseits zeigt sich daran aber auch die sinkende Schwelle, einen Notruf abzusetzen." Im Gebirge sei allerdings eigenverantwortliches Handeln gefragt, so Winter.

Die Auswertung umfasst zwar nur DAV-Mitglieder, die Entwicklungen sind in der Regel aber bei Nicht-Mitgliedern ähnlich. Der Deutsche Alpenverein ist mit rund einer Million Mitgliedern der weltgrößte Bergsteigerverband.

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