Schweinegrippe:Was tun gegen die unaufhaltsame Seuche?

Ist der Schweinegrippe-Erreger aggressiver geworden? Wer wird zuerst geimpft? Aktuelle Antworten zur drohenden Ausbreitung der Seuche.

Christina Berndt

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Schweinegrippe, ddp

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Ist die Schweinegrippe noch zu stoppen?

Nein, sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Seuche greife in so hohem Tempo um sich, dass sie nicht mehr aufzuhalten sei. Die UN-Organisation forderte die Pharmakonzerne deshalb auf, unter Hochdruck an einem Impfstoff gegen den Erreger zu arbeiten. Allein die USA haben bereits knapp 1,5 Milliarden Dollar dafür bereitgestellt.

Foto: ddp / Impfwirkstoff Mutagrip gegen Influenza-Viren

Schweinegrippe, ap

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Die Krankheit ist doch gar nicht so schlimm. Was also soll der Aufwand?

Die Schweinegrippe ist die erste weltweite Epidemie des 21. Jahrhunderts. Mehr als 100.000 Fälle wurden bisher registriert, doch Schätzungen zufolge haben sich in den vergangenen drei Monaten weltweit mehr als eine Million Menschen angesteckt. Gestorben sind mehrere Hundert von ihnen, weil die Krankheit in den allermeisten Fällen milde verläuft. Wissenschaftler und

Gesundheitsbehörden befürchten aber, dass der Erreger, der jetzt den Namen H1N109 trägt, in den kommenden Monaten aggressiver und gefährlicher werden könnte. Auch die Erreger früherer Pandemien wie die der Spanischen Grippe von 1918 fingen ganz harmlos an und mutierten erst im Laufe der Zeit zu tödlichen Viren. Bei H1N109 wäre das besonders unerfreulich, weil es sich so schnell ausbreitet.

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Gesundheitsministerin Ulla Schmidt arbeitet an einem Nationalen Impfplan. Was steht da drin?

Die SPD-Ministerin will entscheiden, wer am ehesten geimpft werden soll. Wahrscheinlich sollen das Gesundheitspersonal sowie chronisch Kranke und Schwangere den Vorzug bekommen.

Foto: AP / Besuch im Robert-Koch-Institut ende Juni: Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (M.)

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Lohnt sich auch eine normale Grippe-Impfung?

Während der Impfstoff für die Schweinegrippe erst noch hergestellt werden muss, ist die Produktion für den alljährlichen winterlichen Grippe-Impfstoff schon fast abgeschlossen. Dieser hilft allerdings nicht gegen die Schweinegrippe.

Wie anders sich die neuen Viren verhalten, zeigt sich auch an den Symptomen, die sie hervorrufen. Sie greifen zum Beispiel die Lunge stärker an, als dies gewöhnliche Grippeviren tun. Auch kommt es durch H1N109 häufiger zu Magen-Darm-Problemen, die von anderen Grippe-Erkrankungen weniger bekannt sind.

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Was kann man sonst tun?

Viele Menschen haben die einfachsten Hygienemaßnahmen längst vergessen. "Sie sind aber von besonderer Bedeutung", sagte Jörg Hacker, der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), der SZ. Influenzaviren gelangen vor allem durch Niesen oder Husten von einem Menschen zum anderen, aber auch über schmutzige Hände, an denen solches Sekret klebt.

Hacker empfiehlt daher, sich besonders häufig die Hände zu waschen - vor allem dann, wenn man sich an Orten aufgehalten hat, an denen man vielen anderen Personen und ihren Sekreten begegnet ist. Auch gilt die Hand vorm Mund unter Virologen als gar nicht so fein wie unter Eltern. Man soll lieber in die Armbeuge husten, sagt Hacker. Damit schüttelt man dem nächsten Menschen wenigstens nicht die Hand.

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Warum werden ganze Schulen geschlossen?

Die Behörden versuchen, die Ausbreitung von H1N1 so gut es geht einzudämmen. Weil Kinder meist weniger distanziert sind als Erwachsene, sind Schulen für Viren eine besonders gute Begegnungsstätte. Jede weitere Verbreitung aber kann den Viren helfen, sich zu verändern und gefährlicher zu werden.

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Was muss ich tun, wenn ich nach Mallorca reise?

Vom Ballermann sind jüngst Urlauber mit der Schweinegrippe zurückgekehrt. Wo viele Menschen die Nähe der anderen suchen, kann man sich nun einmal leicht anstecken. Die WHO hat aber dezidiert keine Reisewarnungen ausgesprochen.

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In Asien laufen viele Menschen mit einem Mundschutz herum. Brauche ich den auf meiner Reise nach Thailand?

Den Mundschutz aus Papier kann man getrost zu Hause lassen. Der nützt nichts gegen Viren. Die WHO empfiehlt auch die echten Hygienemasken nicht, die Ärzte im OP tragen, weil der Schutz nicht belegt sei. Vielmehr würden sich die Träger in falscher Sicherheit wiegen - und wahrscheinlich zu wenig die Hände waschen.

Foto: dpa (SZ vom 15.07.2009/gal)

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