Euro-Krise:Mehrheit der Deutschen hat Angst vor sozialer Kluft

Nationales Analysezentrum der Bundesbank

Wie viel ist unser Geld in Zukunft wert? Die Euro-Krise beschäftigt die Deutschen nach wie vor.

(Foto: dpa)

Kurz vor den Bundestagswahlen scheint es ein Thema zu geben, dass die Politiker zu sehr ausblenden. Einer Umfrage zufolge geben die Euro-Krise und ihre Folgen den Deutschen großen Grund zur Sorge - das führe zu Politikverdruss, warnen Experten.

Nur 17 Prozent der Deutschen glauben laut einer Umfrage, dass das Schlimmste in der Euro-Krise schon vorbei ist. Jeder zweite hingegen befürchte Auswirkungen auf den Wohlstand, viele hätten Angst vor Altersarmut durch die Niedrigzinspolitik, wie aus einer Umfrage der Universität Hohenheim und der ING-DiBa AG hervorgeht.

Das Thema, das im Wahlkampf eher eine nebensächliche Rolle zu spielen scheine, sei bei den Menschen sehr präsent. "Wenn die Politiker weiterhin die Euro-Krise und die Auswirkungen für Deutschland aus dem Wahlkampf heraushalten, laufen sie Gefahr, dass sich immer weniger Bürger mit ihren Ängsten und Sorgen von den Abgeordneten und Parteien vertreten fühlen", erläuterte Prof. Claudia Mast vom Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim die Ergebnisse.

Laut Umfrage meinen 91 Prozent der Befragten, dass sie die Euro-Krise noch lange beschäftigen wird. Vier von fünf Deutschen befürchten, dass die Krise die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößern werde. Der Zusammenhalt der Bürger im Land wird aus Sicht von 40 Prozent der Befragten leiden.

Ganz schlechte Noten bekommen die Politiker. Nur jeder Zehnte glaubt, dass die Politiker der Bevölkerung in Fragen der Euro-Krise die Wahrheit sagen. Zudem bemängelt eine große Mehrheit die Verständlichkeit der Politiker-Aussagen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: