Parlamentsbeschluss in Rumänien:Straßenhunde dürfen ab sofort getötet werden

Ein Vierjähriger ist in Bukarest von Straßenhunden zu Tode gebissen worden. Nun sollen die herrenlosen Tiere getötet werden dürfen. Rumänische Tierschützer gehen auf die Barrikaden.

Streunende Hunde in Rumänien sollen ab sofort getötet werden können. Ein entsprechendes Gesetz hat das Parlament in Bukarest am Dienstag verabschiedet. Demnach dürfen aufgegriffene Straßenhunde getötet werden, wenn sich nicht innerhalb von zwei Wochen ein Besitzer meldet.

Das Gesetz wurde nur eine Woche nach dem Tod eines kleinen Jungen verabschiedet. Der Vierjährige war in der Nähe eines Parks der rumänischen Hauptstadt von einem Rudel Straßenhunde angefallen und totgebissen worden.

Für das Gesetz stimmten 266 Abgeordnete, 23 waren dagegen und 20 enthielten sich. Dem Gesetz muss nun noch Präsident Traian Basescu zustimmen, der sich bereits für die Tötung der Tiere ausgesprochen hat.

Gegen die neue Regelung hatten Tierschützer im Vorfeld massiv protestiert. Am Dienstag demonstrierten vor dem Parlament mehrere hundert Menschen gegen das Gesetz. Sie forderten die Sterilisation der Hunde statt ihre Tötung.

Um das Schicksal der Straßenhunde wird seit geraumer Zeit in Rumänien erbittert gestritten. Allein in der Hauptstadt Bukarest mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern leben zwischen 40.000 und 60.000 herrenlose Hunde.

© Süddeutsche.de/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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