Landtagswahl 2013:Gewinner und Verlierer

Die CSU feiert einen Triumph, die FDP scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde und die SPD sieht sogar in einem magerem Zugewinn eine Trendwende. Die Gewinner und Verlierer des Wahlabends in Bildern.

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Quelle: AFP

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Die CSU feiert einen Triumph, die FDP scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde und die SPD sieht sogar in einem magerem Zugewinn eine Trendwende. Die Gewinner und Verlierer des Wahlabends in Bildern.

So lässig wie er seinen Wahlkampf geführt, so lässig reagiert er auch auf das Wahlergebnis: CSU-Chef Horst Seehofer hat laut vorläufigem amtlichen Endergebnis 47,7 Prozent für seine Partei eingefahren und fühlt sich in seiner Arbeit bestätigt. Nach dem regelrechten Absturz auf 43,4 Prozent bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hat die CSU die absolute Mehrheit zurückerobert. Zugleich ist das aktuelle Ergebnis aber das zweitschlechteste Abschneiden der CSU bei einer Bayern-Wahl seit 47 Jahren. Darüber redet an diesem Abend aber niemand.

Seehofer sieht im CSU-Ergebnis bei der Landtagswahl einen historischen Erfolg seiner Partei. "Wir sind wieder da", sagte der Parteichef. Das Ergebnis der Landtagswahl von 2008 sei damit vergessen. "Das ist ein großartiger Wahlerfolg. Die CSU lebt als Volkspartei." Sie sei tief in der bayerischen Bevölkerung verwurzelt, sagte Seehofer. Jeder Zweite in Bayern habe die CSU gewählt. Besonders bei den 30- bis 60-Jährigen konnte Seehofers Partei laut Erhebungen der Forschungsgruppe Wahlen stark zulegen.

Landtagswahl Bayern

Quelle: dpa

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Die SPD verbucht zwar einen leichten "Ude-Effekt", gerade in München. Die Genossen gewinnen im Vergleich zum desaströsen Wahlergebnis von 2008 leicht hinzu. Von der von Spitzenkandidat Christian Ude einst ausgegebenen Zielmarke von 25 Prozent ist die SPD weit entfernt. Dennoch demonstriert der Münchner Oberbürgermeister Zuversicht. Die Stimmenzugewinne seien Anlass zur Freude. "Es geht wieder aufwärts", ruft Ude seiner Partei zu.

Die SPD hat den Prognosen zufolge wenige Prozentpunkte mehr erreichen können als vor fünf Jahren - 2008 waren es 18,6 Prozent, das schwächste Ergebnis der SPD in der bayerischen Geschichte. Nach fünf Jahrzehnten in der Opposition liegt die SPD dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge bei 20,6 Prozent.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hat das Abschneiden der Bayern-SPD bei der Landtagswahl trotz des klaren Verfehlens eines Regierungswechsels als "gutes Ergebnis" bezeichnet. Die SPD habe als einzige der Oppositionsparteien dazugewonnen, sagte Nahles. Mit Blick auf die Bundestagswahl in einer Woche zeigte sich Nahles zuversichtlich, dass SPD und Grüne in den letzten Tagen noch zulegen könnten.

Landtagswahl Bayern

Quelle: David Ebener/dpa

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Er ist mit den Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert: Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil hat die Niederlage der FDP bei der Landtagswahl als "schmerzlich" und "enttäuschend" bezeichnet. Seine Partei habe fünf Jahre lang erfolgreich in der Koalition mit der CSU gearbeitet. "Wir hätten mit unseren Erfolgen die Regierung gerne fortgeführt", sagte Zeil. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt die FDP auf 3,3 Prozent der Stimmen und ist damit nicht mehr im Landtag vertreten.

Die Partei will erst nach der Bundestagswahl über Konsequenzen ihres schlechten Abschneidens bei der Landtagswahl beraten. Zeil sagte: "Vor allem gilt es jetzt: Kämpfen, kämpfen, kämpfen für die Bundestagswahl!" Danach müsse man genau analysieren. Die bayerische FDP-Landesvorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sagte: "Das ist für uns ein sehr bitteres Ergebnis, das wir uns wirklich sehr genau ansehen müssen."

Landtagswahl Bayern

Quelle: dpa

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Die Grünen verlieren mit 8,6 Prozent bei der Landtagswahl einen knappen Punkt (0,8 Prozent) im Vergleich zu 2008, als sie 9,4 Prozent erreichten. Spitzenkandidatin Margarete Bause, hat enttäuscht auf das Ergebnis ihrer Partei reagiert. "Wir haben uns mehr erwartet", sagte Bause. "Wir haben unsere Wahlziele leider nicht erreicht." Der Einsatz der grünen Wahlkämpfer "hätte ein besseres Ergebnis verdient".

Auch Grünen-Chefin Claudia Roth zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis in Bayern. Es habe "nur ganz wenig Wechselstimmung" im Freistaat gegeben. Ihre Partei wolle in den letzten Tagen bis zur Bundestagswahl ihre Kernthemen wie die Energiewende noch einmal deutlich machen.

Landtagswahl Bayern

Quelle: Armin Weigel/dpa

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Die Freien Wähler müssen nach ihrer ersten Legislaturperiode in einem Landesparlament leichte Einbußen hinnehmen. Bei der Landtagswahl im Jahr 2008 erreichten sie 10,2 Prozent der Stimmen. Mit einem Ergebnis von neun Prozent sind sie aber weiter im Maximilianeum vertreten - und sogar drittstärkste Kraft.

Die Partei will sich von den Ergebnissen aber nicht ausbremsen lassen. "Wir arbeiten weiter, frohen Mutes", sagte Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger im Bayerischen Fernsehen. Nach ersten Progosen kamen die Freien Wähler genau wie die Grünen auf 8,5 Prozent der Stimmen. "Wir sind auf Augenhöhe mit den Grünen", sagte Aiwanger.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters/wolf/infu/tba
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