Fall Debra Milke:Neuer Prozess soll 2015 beginnen

Fast ein Vierteljahrhundert verbrachte Debra Milke im Gefängnis - unschuldig, wie sie stets beteuerte. (Foto: REUTERS)

Sie ist wieder frei - vorläufig jedenfalls. Erst ein neues Verfahren wird endgültig über das Schicksal der gebürtigen Berlinerin Debra Milke entscheiden. Der Prozess soll 2015 beginnen - und hängt an einer Person.

Nach ihrer Freilassung aus dem Todestrakt des Arizona State Prison muss die in Berlin geborene Debra Milke noch gut ein Jahr auf die endgültige Entscheidung über ihre Zukunft warten. Am Montag setzte Richterin Rosa Mroz den Beginn eines Wiederaufnahmeverfahrens für den 2. Februar 2015 an.

Zudem legte Mroz den 6. Dezember 2013 als Termin für die nächste Anhörung fest, wie das Gericht per Twitter bestätigte.

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In der Anhörung soll geklärt werden, ob der bisherige Hauptbelastungszeuge in einem neuen Prozess seine Aussage verweigern darf. Milkes Verurteilung wegen Mordes an ihrem Sohn Christopher stützte sich 1990 maßgeblich auf die Aussage des Polizisten Armando Saldate, dem sie ihre Beteiligung angeblich gestanden hatte. Ein unterschriebenes Geständnis gibt es aber ebenso wenig wie Tonaufnahmen oder Zeugen. Die damaligen Geschworenen erfuhren auch nicht, dass gegen den Polizisten eine lange Liste von Verfehlungen vorlag - darunter Falschaussage unter Eid.

Sollte Saldate nicht aussagen müssen, könnte es Beobachtern zufolge sogar passieren, dass das neue Verfahren gegen Milke überhaupt nicht zustande kommt. Die Staatsanwaltschaft strebt einen erneuten Prozess an, um Milke erneut wegen Mordes anzuklagen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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