Kommunalwahlen 2014:AfD will in Gemeinderäte

Bei der Bundestagswahl bekam die Alternative für Deutschland im Landkreis über fünf Prozent. Jetzt strebt Spittzenkandidat Florian Jäger eine Beteiligung an den Kommunalwahlen an.

Von Stefan Salger

Wahlplakate der AfD

Das vereinte Europa als Gegner: Afd-Plakate im Bundestagswahlkampf

(Foto: STA Franz X. Fuchs)

Im Landkreis und auch im Wahlkreis schaffte seine Partei mit 5,20 beziehungsweise 5,27 Prozent die Fünfprozenthürde und übertraf damit die Erwartungen vieler Experten. Und dennoch ist der politische Newcomer Florian Jäger nicht ganz zufrieden. Der 42 Jahre alte Olchinger, der als Vertriebsmanager in der Softwarebranche arbeitet, war Direktkandidat der Alternative für Deutschland (AfD). Bereits bei seiner ersten Kandidatur ließ er die Piraten, die Linke und auch die FDP hinter sich.

Auf Wolke sieben schwebt der Vater einer zweijährigen Tochter, der den Sonntag auf der Wahlparty des Bezirks im Münchner Augustiner verbrachte, dennoch nicht. Denn bundesweit verfehlte die AfD bei der Premiere mit 4,7 Prozent denkbar knapp den Einzug in den Bundestag. "Mein persönlicher Eindruck ist, dass wir durchaus mehr hätten schaffen können", so Jäger am Montag. Die Freude "über die Sensation" ist also nicht ungetrübt. Das beste Zweitstimmenergebnis erreichte die AfD mit 6,31 Prozent in Eichenau, während Direktkandidat Florian Jäger in Fürstenfeldbruck mit 5,47 Prozent sein bestes Erststimmenergebnis erzielte (schlechtestes Ergebnis: 3,24 Prozent in Mittelstetten).

Die erst vor einem halben Jahr gegründete AfD warnt vor einer "Schulden- und Transferunion" und befürwortet die Renaissance der D-Mark. Sie wurde damit zu einem Sammelbecken der Unzufriedenen, die sich Sorgen machen um die Stabilität des Euro und damit um ihre Ersparnisse. Damit konnte sie vor allem der FDP, aber auch Freien Wählern, Grünen und sogar der CSU Wähler abwerben.

Der Wahlkampf spielte eine eher untergeordnete Rolle, denn der etwa 80 Mitglieder starke Kreisverband Fürstenfeldbruck/Dachau verfügt noch über geringe Erfahrung und begrenzte finanzielle Mittel. Gleichwohl habe er seit Mitte Juni mit Kollegen jedes Wochenende auf Marktplätzen Infostände aufgebaut, so Jäger. In Eichenau, Fürstenfeldbruck und Germering lud die AfD zudem zu Stammtischen ein und diskutierte mit bis zu 30 Gästen.

Auf Kreisebene hat es sich die AfD nun zum Ziel gesetzt, das Image der Ein-Themenpartei abzustreifen und interessanter zu werden für breitere Wählerschichten. "Wir wollen eine Volkspartei werden", so Jäger, der auch Kreisvorsitzender ist. Um an den Kommunalwahlen im März teilnehmen zu können, müssen aber zunächst genügend Unterschriften gesammelt und geeignete Kandidaten gefunden werden. Jäger, der früher ein paar Jahre lang der Jungen Union angehört hat, hält das für machbar.

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