Parteivorsitz der Grünen:Lemke verzichtet auf Kandidatur - Weg frei für Peter

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Steffi Lemke wird nicht für den Parteivorsitz der Grünen kandidieren.

(Foto: dpa)

Bei den Grünen ist das Ringen um den Parteivorsitz offenbar entschieden. Die Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke tritt nicht an - damit hat die Saarländerin Simone Peter vorerst keine Gegenkandidatin mehr.

Von Christoph Hickmann, Berlin

Die Auseinandersetzung um den Parteivorsitz bei den Grünen ist offenbar entschieden. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung erklärte Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke am späten Freitagabend bei einem internen Treffen, dass sie auf eine Kandidatur verzichte. Damit wäre der Weg frei für die ehemalige saarländische Umweltministerin Simone Peter, die bereits am Donnerstag ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärt hatte. Zwar kann es beim Parteitag am dritten Oktoberwochenende trotzdem noch Gegenkandidaturen geben, doch Peter gilt damit als gesetzt.

Lemke hatte in den vergangenen Tagen in der Kritik gestanden, weil viele sie als mitverantwortlich für das Wahlergebnis ansehen. Dennoch hatte sie erwogen zu kandidieren und ihre Chancen sondiert. "Verantwortung zu übernehmen kann bedeuten zu gehen. Es kann aber auch bedeuten, die Neuaufstellung voranzubringen", sagte sie der SZ am späten Freitagabend. "Angesichts der gegenwärtigen strategischen Aufstellung der Grünen ist mir eine Kandidatur aber nicht möglich." Weiter wollte sie nicht ins Detail gehen.

Hintergrund dürfte sein, dass große Teile des linken Flügels in den vergangenen Tagen ihre Unterstützung für Peter signalisiert hatten. In diesen Kreisen galt Lemke als nicht mehr vermittelbar, da man mit ihr als Bundesvorsitzender nicht von einer Neuaufstellung sprechen könne.

Auch die weiteren Personalplanungen des linken Flügels nehmen Formen an. So erklärte Michael Kellner, ehemaliger Büroleiter der scheidenden Parteichefin Claudia Roth, am späten Freitagabend intern seine Bereitschaft, für das Amt des Bundesgeschäftsführers zu kandidieren. An diesem Samstag kommt in Berlin der Länderrat zusammen, auch als kleiner Parteitag bezeichnet. Für das Treffen wurden weitere Debatten erwartet.

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