Überfahrt nach Italien:Zehn Flüchtlinge vor Sizilien ertrunken

Vor der Küste Siziliens sind zehn Flüchtlinge ertrunken, deren Schiff auf Grund gelaufen war, berichtet die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Mehr als 20.000 Menschen haben dieses Jahr bereits die gefährliche Überfahrt gewagt.

Wieder ist es vor der Küste Siziliens zu einem schweren Unglück gekommen: Zehn Flüchtlinge sind bei der Überfahrt im Mittelmeer ertrunken, nachdem ihr Schiff auf Grund lief. Die illegalen Einwanderer hätten versucht, schwimmend das Festland zu erreichen, berichtet die italienische Nachrichtenagentur ANSA unter Berufung auf amtliche Angaben.

Das Unglück ereignete sich dem Bericht zufolge bei Sampieri nahe Scicli im äußersten Süden Siziliens. Das Schiff, auf dem insgesamt 150 bis 200 Flüchtlinge unterwegs waren, war auf Grund gelaufen, woraufhin ein Teil der Passagiere versuchte, schwimmend an Land zu kommen. Die anderen Flüchtlinge konnten von dem Schiff gerettet werden, nachdem Touristen die Behörden alarmiert hatten. An Land wurden sie von Polizei und Helfen in Empfang genommen, während Taucher nach weiteren Opfern suchten.

Am Samstag waren bereits knapp 600 Flüchtlinge in Sizilien und auf der Insel Lampedusa gelandet. Die Zahl der in Italien angelandeten Flüchtlinge liegt mit 22.000 bereits drei Mal so hoch wie im gesamten vergangenen Jahr. Die meisten versuchen von Nordafrika aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Wegen des blutigen Bürgerkriegs in ihrem Land sind darunter zunehmend auch syrische Flüchtlinge. Derzeit ist die Flüchtlingsbewegung wegen der politischen Unruhen in mehreren Ländern und aufgrund der günstigen Wetterbedingungen besonders stark.

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