Al-Shabaab-Miliz in Somalia:Mehrere Tote bei Schlag gegen Islamisten

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Mindestens sieben Menschen sterben bei einem Angriff auf die Al-Shabaab-Miliz in Somalia. Offenbar sind ausländische Soldaten für den Angriff verantwortlich, nach Darstellung der Islamisten wurde er von britischen und türkischen Spezialkräften ausgeführt.

Ausländische Streitkräfte haben nach Angaben der somalischen Islamistenmiliz Al-Shabaab ihre Stellungen in der Stadt Barawe angegriffen. Somalische Sicherheitskräfte und Augenzeugen bestätigten, dass unbekannte Marine- und Luftstreitkräfte in der Nacht auf Samstag die Stadt im Süden Somalias angegriffen hätten. Mindestens sieben Islamisten sollen dabei getötet und mehrere verletzt worden sein.

"Mit Helikoptern und Schnellboten sind ausländische Truppen heute Morgen in einige unserer Stützpunkte in Barawe eingedrungen, haben einen unserer mutigen Brüder getötet und mehrere verletzt. Aber wir haben die Eindringlinge besiegt", sagte Milizsprecher Abdi-Asis Abu Muscab einem örtlichen Radiosender.

Später verkündete der Sprecher, dass der Angriff von britischen und türkischen Spezialkräften ausgeführt worden sei. Der Kommandeur der britischen Spezialeinheit sei dabei getötet worden, so der Sprecher. Vier weitere britische Soldaten seien schwer verwundet worden. Auch ein türkischer Soldat habe Verletzungen erlitten. Die Darstellung der Al-Shabaab, die der extremistischen al-Qaida nahesteht, konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Anwohner bestätigten, dass mehrere Hubschrauber in der Nacht über der Stadt geflogen seien. Wer die Angreifer waren, ist bislang unklar. "Es gab einen Luftangriff auf ein Haus der Al-Shabaab in der Stadt. Wir hörten eine Schießerei zwischen den beiden Seiten. Sie dauerte nahezu eine Stunde", sagte ein Augenzeuge. "Wir sind nicht sicher, wie viele Menschen bei dem Angriff getötet wurden. Aber uns wurde gesagt, dass mindestens fünf Al-Shabaab-Kämpfer ums Leben kamen und mehrere verletzt wurden." Später gab es Angaben über zwei weitere Todesopfer in den Reihen der Miliz.

Nach Informationen aus somalischen Sicherheitskreisen zielte der Angriff auf den aus Tschetschenien stammenden Al-Shabaab-Führer Abu Diyad, auch bekannt als Abu Ciyad.

Im September hatte die Sicherheitsberaterin von US-Präsident Barack Obama, Susan Rice, der somalischen Regierung Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. Somalia leidet seit mehr als zwei Jahrzehnten unter einem blutigen Bürgerkrieg vor allem zwischen der - von afrikanischen Truppen unterstützten - Zentralregierung und der Al-Shabaab. Die Islamistenmiliz bekannte sich im vergangenen Monat zum Anschlag auf die Westgate-Mall in Kenias Hauptstadt Nairobi mit Dutzenden Toten.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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