Sie wollen nicht länger akzeptieren, was über Jahrzehnte selbstverständlich war: Dass in München Straßen nach Männern benannt sind, die maßgeblich an den Verbrechen in der ehemaligen deutschen Kolonie Südwest-Afrika, dem heutigen Namibia, beteiligt waren, etwa die Militärs Hans Dominik und Karl von Gravenreuth. Dagegen kämpft der Arbeitskreis Panafrikanismus.
Im Anschluss an den vierten Panafrikanismus-Kongress gedachten Parlamentarier aus Namibia im Truderinger "Kolonialviertel" der Toten des Völkermords durch die Deutschen. 2006 war zwar die Von-Trotha-Straße in Hererostraße umbenannt worden, weitere Änderungen aber lehnte der Stadtrat erst kürzlich ab - auch mit den Stimmen der Grünen.
Jetzt übergaben Panafrika-Aktivisten der grünen Fraktionschefin Gülseren Demirel Straßenschilder und forderten, Straßen statt nach Kolonialverbrechern etwa nach Miriam Makeba zu benennen, der großen südafrikanischen Sängerin und Anti-Apartheid-Kämpferin.