Konstituierende Sitzung des Bundestags:Ein Präsident, sechs Stellvertreter

Der Bundestag hat von nun an sechs Vizepräsidenten: Bei der Wahl von Lammerts Stellvertretern erzielt SPD-Kandidatin Edelgard Bulmahn das beste, die Grüne Claudia Roth das schlechteste Ergebnis. Der Live-Blog aus dem Reichstag in der Nachlese.

Von Michael König und Antonie Rietzschel, Berlin

Genau einen Monat nach der Wahl sind die Abgeordneten des Bundestags zur konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Sechs der 631 Volksvertreter fehlten, 229 nahmen erstmals auf den Abgeordnetenbänken Platz. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik saßen keine Vertreter der FDP im Bundestag, worauf auch Heinz Riesenhuber (CDU) hinwies, der als ältester Abgeordneter die Sitzung eröffnete.

Der CDU-Politiker Norbert Lammert wurde - wie erwartet - erneut zum Bundestagspräsidenten gewählt - mit einem Rekordergebnis von fast 95 Prozent der Stimmen. In seiner Ansprache plädierte der 64-Jährige für eine Parlamentsreform und sagte zu, sich im Falle einer großen Koalition für die Minderheitenrechte der Opposition einsetzen zu wollen. Zudem will Lammert das neue Wahlrecht überprüfen lassen.

Sechs Stellvertreter werden Lammert künftig zur Seite stehen: Union und SPD billigten sich nämlich jeweils einen zusätzlichen Vizepräsidenten-Posten zu, eine durchaus umstrittene Maßnahme. Bei der Wahl der Stellvertreter gab es keine Überraschungen. Gewählt wurden Peter Hintze (CDU), Johannes Singhammer (CSU), die SPD-Politikerinnen Ulla Schmidt und Edelgard Bulmahn sowie Claudia Roth (Grüne) und Petra Pau (Linke).

Aus Berlin berichteten Michael König und Antonie Rietzschel.

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