Dass der US-Geheimdienst NSA nicht nur die Online-Kommunikation der Bürger in Deutschland exzessiv ausspäht, sondern wohl auch staatliche Stellen bis hinauf zur Kanzlerin ausgeforscht hat, ist eigentlich schon seit Juli klar. Die Regierung gerät deshalb unter Druck - und muss erklären, warum sie erst jetzt so empört reagiert.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nach dem Beschwerde-Telefonat von Angela Merkel bei US-Präsident Obama droht die Handy-Affäre die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu belasten: Von Vertrauensbruch ist häufig die Rede und davon, dass so etwas unter Freunden "gar nicht gehe". Sogar die Bundesanwaltschaft schaltete sich ein und prüft, ob eine Spionage zulasten der Bundesrepublik vorliegt.
- Auch auf dem EU-Gipfel in Brüssel ist die NSA-Affäre das große Thema: Merkel und der französische Präsident François Hollande sind beauftragt, den USA die Position der EU klarzumachen und mit der Regierung in Washington Regeln für die Arbeit der Geheimdienste auszuhandeln.
- Die mögliche Ausspähung von Merkels Handy könnte erst der Anfang der Affäre sein: Nach einem Bericht des britischen Guardian soll die NSA mehrere Dutzend Staats- und Regierungschefs überwacht haben. Als Spionagezentrum könnten dabei die Botschaften fungiert haben.
Die aktuelle Entwicklung: