EZB-Chefvolkswirt Peter Praet:Deutschland soll weniger exportieren? "Bitte nicht!"

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Peter Praet, Chefvolkswirt der EZB

(Foto: Bloomberg)

Wird alles billiger? EZB-Chefvolkswirt Peter Praet sagt: "Es gibt keine Deflation." Im SZ-Interview verteidigt er die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank. Und kündigt an, die Bank werde im Notfall noch viel mehr Geld ins System pumpen.

Von Andrea Rexer und Markus Zydra

Der Chefvolkswirt und Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Praet, fordert Deutschland auf, mehr zu investieren. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung reagierte er auf die Kritik an den hohen Exportüberschüssen: "Deutschland sollte seine Wettbewerbsfähigkeit nicht schwächen, bitte nicht! Aber für Deutschland ist es wichtig, mehr im Inland zu investieren."

Die jüngste Zinssenkung der EZB verteidigte er unter Verweis auf zu niedrige Inflation in der Eurozone. "Es gibt keine Deflation. Wir haben das Ziel, die Inflationsrate bei zwei Prozent zu fixieren", sagte Praet. "In Deutschland wird traditionell die Inflation gefürchtet, aus guten Gründen. Aber sehr niedrige Inflationsraten über einen zu langen Zeitraum sind ebenfalls eine Gefahr, weil sie die wirtschaftliche Entwicklung bremsen können", so Praet.

Gleichzeitig stellte Praet weitere Rettungsmaßnahmen der Notenbank in Aussicht, sollte die Deflation tatsächlich um sich greifen. "Wir sagen, dass wir noch genug Raum für Maßnahmen haben, es gibt keine 'letzte Kugel'. Wenn man den Leitzins einmal bei null hat, dann muss man quantitative Maßnahmen ergreifen. Das muss aber kein Anleiheprogramm sein, das könnten auch Geldspritzen an die Banken sein. Aber an diesem Punkt sind wir nicht."

Das vollständige Interview lesen Sie in der Samstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung und in der SZ-Digital-App auf iPhone, iPad, Android und Windows 8.

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