Strafe für US-Großbank:JP Morgan soll Milliarden an Privatkunden zahlen

Es ist die höchste Strafe in der Geschichte der US-Wirtschaft: Die US-Großbank JP Morgan soll 13 Milliarden Dollar wegen dubioser Hypothekengeschäfte zahlen. Laut einem Medienbericht sollen damit auch die Kunden des Instituts entschädigt werden.

Die US-Großbank JP Morgan und die US-Behörden haben sich offenbar auf Details einer 13 Milliarden Dollar schweren Strafe wegen dubioser Hypothekengeschäfte geeinigt. Der Deal solle am Dienstag verkündet werden, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Bei dem Paket handelt es sich um die größte Zahlungsauflage, die ein US-Unternehmen jemals erhalten hat.

Die Behörden haben JP Morgan Gesetzesverstöße beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilienkrediten vorgeworfen, die von 2005 bis 2007 und damit aus Zeiten vor der Krise herrühren. Nach dem Platzen der Preisblase am US-Immobilienmarkt wurden viele mit Hypotheken besicherte Wertpapiere weitgehend wertlos. Die Besitzer machten hohe Verluste und die Krise nahm ihren Lauf. Viele Institute gerieten in finanzielle Schwierigkeiten und mussten staatlich gestützt werden.

Die Bank werde nun insgesamt vier Milliarden Dollar indirekt an Verbraucher weitergeben, schreibt das Wall Street Journal. Die Milliarden-Zahlung soll dazu dienen, die Schuldenlast privater Immobilien-Kreditnehmer zu verringern. 1,5 Milliarden Dollar davon seien für die Abschreibung von Krediten vorgesehen, bei denen die Höhe der Hypothek den Wert der Immobilie übersteige.

Zudem sollten bestimmte Kredite mit niedrigeren Tilgungsraten ausgestattet werden, was 500 Millionen Dollar koste. Die übrigen zwei Milliarden Dollar seien für diverse Bereiche eingeplant. Unter anderem sollten damit neue Kredite an Menschen mit eher geringem Einkommen in besonders von der Häuser-Krise betroffenen Gegenden finanziert werden. Auch soll Geld in den Abriss von verlassenen Häusern fließen.

Bereits im Oktober hatten JP Morgan und die Aufsichtsbehörde FHFA erklärt, sich in dem Streit weitgehend geeinigt zu haben. Einem Bericht der Financial Times zufolge ist die Bank nun auch bereit, Verantwortung für die Folgen von Finanzgeschäften seiner Immobilientochter Washington Mutual mit Hypothekenpapieren im Vorfeld der US-Immobilienkrise zu übernehmen. Dieser Punkt hatte in den Verhandlungen der vergangenen Wochen für Verzögerungen gesorgt.

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