ARD-Deutschlandtrend:Deutsche lehnen Dobrindt, Pofalla und Nahles als Minister ab

Vorteil Amtsinhaber: Einer Umfrage zufolge würden die Deutschen am liebsten Wolfgang Schäuble wieder im kommenden Kabinett sehen. Andere Kandidaten schneiden deutlich schlechter ab - zum Beispiel Seehofers neuer Liebling.

Wenn es um das kommende Kabinett geht, ist die Gefühlslage der Deutschen klar: Keinen der möglichen Minister wollen sie lieber im Amt sehen als den derzeitigen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Der Umfrage des ARD-Deutschlandtrend zufolge erhielt er mit 73 Prozent die größte Zustimmung. 63 Prozent würden die jetzige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gerne wieder im Kabinett sehen, 53 Prozent den jetzigen Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU).

Von den SPD-Anwärtern erhielt der frühere Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 70 Prozent die größte Zustimmung. 66 Prozent sprachen sich für ein Ministeramt für SPD-Chef Sigmar Gabriel aus.

Deutlich unbeliebter sind der jetzige Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. Sie landeten mit 40 und 37 Prozent am unteren Ende. Als besonders unbeliebt stellten sich Ronald Pofalla (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU) heraus. Nur 25 beziehungsweise 18 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Union sie als Minister aufstellen sollte.

Auf die Frage nach einzelnen Ressorts gaben 60 Prozent an, die CDU solle wieder den Finanzminister stellen. Dagegen sagten 55 Prozent, die SPD solle das Arbeitsministerium übernehmen. Das Auswärtige Amt würden 52 Prozent am liebsten bei der SPD sehen.

FDP weiter deutlich unter fünf Prozent

Die Kräfteverhältnisse der Parteien haben sich nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen in der Deutschlandtrend-Umfrage nur leicht verändert. Die CDU/CSU legte der Umfrage des Instituts Infratest dimap zufolge um einen Punkt auf 43 Prozent zu. Die SPD verlor einen Punkt und kam auf 25 Prozent. Die Grünen erreichten in der Umfrage unverändert zehn Prozent, die Linke blieb bei neun Prozent. Die FDP verharrte demnach bei drei Prozent. Die Euro-kritische Alternative für Deutschland (AfD) könnte demnach mit vier Prozent rechnen und wäre wie die FDP nicht im Bundestag vertreten.

Die Entscheidung der SPD, ihre Mitglieder über den Koalitionsvertrag mit der Union entscheiden zu lassen, stieß bei 55 Prozent der Befragten auf Zustimmung, bei den SPD-Anhängern waren es 73 Prozent. 69 Prozent aller Befragten sprachen sich dafür aus, Parteimitglieder künftig öfter auf diese Weise an grundlegenden Entscheidungen zu beteiligen.

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