Der Mount Kenya ist nur der zweithöchste Berg Afrikas und weit weniger berühmt als der Kilimandscharo. Dabei ist die Tour auf den knapp 6000 Meter hohen heiligen Berg der Kikuyu genauso spektakulär.
Um 2.20 Uhr ruft einer der Träger durch die Zeltwand: "Aufstehen. Wir steigen auf den Gipfel." Es sind minus 15 Grad, der Schädel pulsiert, der Schmerz krallt sich in den Hinterkopf. Mein Begleiter übergab sich nachts mehrmals, wir haben keine Minute geschlafen. Die Höhenkrankheit hat uns voll erwischt auf 4200 Metern, im Shipton's Camp am Fuß der Schneefelder des Mount Kenya.
Dabei begann zwei Tage zuvor alles so entspannt. "Jambo", hat der Fahrer vor dem Hotel in Nairobi gerufen, "willkommen in Kenia." Vier Stunden lang ist er nach Nordosten gefahren, bis am Horizont der große Berg erschien. 5199 Meter hoch, überbreite, dunkelgrüne Schultern. Kirinyaga nennen die Kikuyu, Embu und Meru den vor Millionen Jahren erloschenen Vulkan, Berg der Heiligkeit. Auf seinem Gipfel wohnt der Gott Ngai, glauben sie.