Deutscher Filmpreis:Vier Lolas für Fatih Akin

Mit dem Film "Auf der anderen Seite" gewinnt der Regisseur Fatih Akin vier Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis. Beste Schauspielerinnen werden Nina Hoss und Elmar Wepper.

Wieder Sieg beim Deutschen Filmpreis - Vier Lolas für Fatih Akin (Mit Bildern)

Fatih Akin dpa

Der Regisseur Fatih Akin erhält vier Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis in Berlin.

(Foto: Foto: dpa)

Der bereits vielfach ausgezeichnete Regisseur Fatih Akin hat beim 58. Deutschen Filmpreis gleich vier Trophäen gewonnen. Das Episodendrama "Auf der anderen Seite" setzte sich nicht nur als bester Film, sondern auch in den Kategorien Regie, Drehbuch und Schnitt durch. Beste Schauspieler wurden Nina Hoss ("Yella") und Elmar Wepper ("Kirschblüten - Hanami").

Akin sagte nach der Verleihung am Freitagabend in Berlin, er werde die Preise als Ansporn nehmen, sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Filme seien eine Kunstform. "Nicht für Preise machen wir Filme, sondern fürs Leben", meinte der 34 Jahre alte deutschtürkische Regisseur in einer Dankesrede.

Auch "Kirschblüten" und "Die Welle" ausgezeichnet

Der 58. Deutsche Filmpreis in Silber ging an die melancholische Produktion "Kirschblüten - Hanami" von Doris Dörrie, die wie Akin als ein Favorit galt. Bronze erhielt das Schülerdrama "Die Welle" von Dennis Gansel. "Welle"-Nachwuchsstar Frederick Lau wurde für die beste männliche Nebenrolle ausgezeichnet, bei den Nebendarstellerinnen bekam Christine Schorn eine Lola-Trophäe für "Frei nach Plan".

Akin war bereits 2004 mit seinem Film "Gegen die Wand" der große Sieger beim Deutschen Filmpreis und auf der Berlinale. Der Film "Auf der anderen Seite" erzählt in verwobenen Geschichten die Erlebnisse von Deutschen in der Türkei und von Türken in Deutschland, es geht um Liebe, Tod und Trauer. Der Film war von Deutschland auch ins Oscar- Rennen geschickt worden, in der Vorauswahl aber ausgeschieden.

Höchstdotierte Fimauszeichnung

Als beste Dokumentation setzte sich beim Filmpreis "Prinzessinnenbad" durch, in dem Regisseurin Bettina Blümner drei Mädchen aus Berlin-Kreuzberg porträtiert. Bester Kinder- und Jugendfilm ist "Leroy" von Armin Völckers. Einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhielt Regisseur Alexander Kluge, den die Auszeichnung sichtlich anrührte.

An der festlichen Gala im Palais am Funkturm nahmen zahlreiche prominente Gäste teil, darunter die Schauspieler Mario Adorf, Marie Bäumer, Daniel Brühl, Til Schweiger, Heike Makatsch und Katja Riemann sowie die Regisseure Wim Wenders, Tom Tykwer und Detlev Buck. Durch die ARD-Show führte erstmals Barbara Schöneberger, die die Gala zu selbstironischen Gesangs- und Revuenummern nutzte.

Schweiger war am Rande der Show ein Thema, weil er am späten Abend zu einer Party zu seinem Kinoerfolg von "Keinohrhasen" eingeladen hatte, was aber nach den Worten des Filmemachers keine Gegenveranstaltung sein sollte. Die Komödie hatte es aus formalen Gründen nicht in die Lola-Vorauswahl geschafft. Beim Filmpreis gab es freundliche Worte für Schweiger: Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) gratulierte ihm zu sechs Millionen Kinobesuchern von "Keinohrhasen", Akin nannte ihn eines seiner Idole.

Der Deutsche Filmpreis ist mit rund drei Millionen Euro die höchstdotierte nationale Kulturauszeichnung. Sie wird von der Deutschen Filmakademie mit ihren 1000 Mitgliedern vergeben. Die Entscheidungen stießen am Freitagabend auf Lob. "Er ist sehr begabt, hoffentlich macht er so weiter", sagte Produzent Artur Brauner über Akin. Akademie-Mitglied Marius Müller-Westernhagen schwärmte von den Filmen des aus Hamburg stammenden Regisseurs: "Man spürt sein Herzblut, seine Handschrift."

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