Australien:Zehntausende Fledermäuse sterben durch Hitzewelle

Australien: In einer australischen Klinik werden von der Hitze geschwächte Baby-Fledertiere versorgt.

In einer australischen Klinik werden von der Hitze geschwächte Baby-Fledertiere versorgt.

(Foto: AP)

Sie hängen entkräftet in den Bäumen, viele fallen tot zu Boden: Im australischen Bundesstaat Queensland hat extreme Hitze Zehntausende Fledermäuse das Leben gekostet. Die Behörden warnen die Einwohner, die Tiere eigenhändig von ihren Grundstücken zu entfernen.

Die USA bibbern vor Kälte, die Deutschen wundern sich über den milden Winter - in Australien leiden Mensch und Tier unter einer extremen Hitzewelle. Fast 50 Grad Celsius erreichen die Temperaturen in einigen Teilen des Landes. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Queensland, dort machen die Extremtemperaturen vor allem den Tieren zu schaffen.

"Die Hitzewelle ist eine Katastrophe für alle Fledermauskolonien im Südosten Queenslands", zitiert der Nachrichtensender ABC News einen Umweltschützer. Der Tod von etwa 100.000 Fledermäusen werde sich auch auf das Ökosystem der Region auswirken.

Die Tiere verenden in den Bäumen, viele von ihnen fallen herab - Medien berichten von einem wahren "Fledermausregen". Der Geruch sei in manchen Gegenden unerträglich. Die Behörden warnen die Bevölkerung aber davor, die Kadaver selbst von ihren Grundstücken zu entfernen. Wer sich verletze, könne sich Lyssaviren und damit eine Tollwutinfektion einfangen.

Der britische Guardian zitiert einen Einwohner des Örtchens Dayboro nahe Brisbane. "Normalerweise halten sie sich nur in den Baumwipfeln auf, aber im Laufe des Tages wanderten sie immer weiter nach unten, um sich so gut wie möglich vor der Sonne zu schützen", berichtete Murray Paas. Mehr als 1000 Fledermäuse seien allein auf seiem Grundstück verendet. Ein Video zeigt einen Baum, unter dem zahlreiche tote Fledertiere liegen.

Im Outback würden außerdem immer wieder tote Känguruhs und Emus gefunden, schreibt die International Business Times. Die Hitze sei in diesem Jahr schlicht zu extrem für die Tiere. Die höchste Temperatur, die je in Australien gemessen wurde, waren im Jahr 1960 50,7 Grad Celsius in Oodnadatta im Bundesstaat South Australia. Dieser Rekord wurde an diesem Donnerstag beinahe erreicht.

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