Abschaffung der Optionspflicht:De Maizière will doppelte Staatsbürgerschaft erleichtern

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Thomas de Maiziere (CDU).

(Foto: AFP)

Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren sind, sollen sich künftig nicht mehr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden müssen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf will Innenminister de Maizière rasch vorlegen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière will rasch dafür sorgen, dass sich in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern künftig nicht mehr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden müssen. Am Samstag kündigte der CDU-Politiker in türkischsprachigen Zeitung "Hürriyet" an, der Gesetzentwurf werde einer der ersten sein, den er vorlege.

Bis zur Abschaffung der so genannten Optionspflicht werde es bestimmt "ein paar problematische Fälle" geben, sagte de Maizière. Man müsse sehen, ob sich für bestimmte Fälle eine Härtefallregelung finden lasse.

Dies betrifft vor allem diejenigen, die in diesem Jahr noch vor Inkrafttreten der Neuregelung das 23. Lebensjahr vollenden. Nach geltendem Recht verlieren diese jungen Erwachsenen ihre deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie sich nicht zwischen dem 18. und 23. Lebensjahr dafür entscheiden. Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD die Abschaffung der Optionspflicht vereinbart.

"Es geht da um die Menschen, die in Deutschland geboren sind und zwei Staatsangehörigkeiten haben", sagte de Maiziere. "Das sind nach Schätzungen meht als eine halbe Million. Davon sehr viele, deren Eltern aus der Türkei stammen."

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