Felix Neureuther hat die erhoffte Olympiamedaille im Slalom bei den Winterspielen in Sotschi verpasst. Der Vizeweltmeister aus Partenkirchen, der am Freitag vergangener Woche auf dem Weg zu seinem Flug nach Sotschi bei einem Autounfall ein Schleudertrauma erlitten hatte, fädelte im zweiten Durchgang ein und schied aus. Nach dem ersten Durchgang hatte er noch aussichtsreich auf Platz sieben gelegen.
Nach seinem Ausscheiden ließ sich Neureuther erst einmal in den Schnee sinken, eine Minute saß er da, Cheftrainer Charly Waibel, zufällig an der Stelle platziert, hockte sich neben ihn. Dann kam Neureuther wieder hoch und plauderte mit Ted Ligety, dem ebenfalls ausgeschiedenen Riesenslalom-Olympiasieger.
Als Vierter schrammte Fritz Dopfer nur um fünf Hundertstelsekunden an Bronze vorbei. Der Garmischer hatte nach dem ersten Durchgang nur auf Position 14 gelegen. "Wenn du zweimal Vierter wirst, ist das schon extrem bitter", sagte Alpinchef Wolfgang Maier angesichts der tagszuvor ebenfalls knapp verpassten Slalom-Medaille von Maria Höfl-Riesch.
Schlechte Erinnerung an Vancouver
Gold sicherte sich der Österreicher Mario Matt. Der 34-Jährige rettete Platz eins vor seinem Landsmann und Weltmeister Marcel Hirscher. Bronze ging an den Norweger Henrik Kristoffersen.
Für Neureuther war Sotschi ein ähnlich unangenehmes Erlebnis wie vier Jahre zuvor Olympia in Vancouver. Auch damals hatte er zuerst im Riesenslalom Rang acht belegt, auch damals war er dann mit der Hoffnung auf eine Medaille im Slalom rausgeflogen. Dopfer wird auch nicht trösten, dass er als erster Deutscher seit Peter Roth 1992 (Rang 16) einen Olympiaslalom beendete.