Ford Focus Facelift:Modernisierter Marktführer

Der Ford Focus ist laut "Forbes Magazine" das meistverkaufte Auto 2013. Doch auch ein Marktführer muss ab und an modernisiert werden. Auf dem Genfer Salon debütiert der aufgefrischte Kompakte mit erstaunlich vielen Neuerungen.

Von Thomas Harloff

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Ford Focus Facelift

Quelle: Ford

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Der Ford Focus ist laut "Forbes Magazine" das meistverkaufte Auto 2013. Doch auch ein Marktführer muss ab und an modernisiert werden. Auf dem Genfer Salon debütiert der aufgefrischte Kompakte mit erstaunlich vielen Neuerungen.

2014 wird ein spannendes Jahr für Ford. Der amerikanische Auto-Gigant bringt im Jahresverlauf so viele neue Modelle auf den Markt wie schon lange nicht mehr, darunter Mondeo und Mustang. Von besonders großer Bedeutung ist dabei das Facelift des Focus, dem Forbes Magazin zufolge das weltweit meistverkaufte Auto 2013. Ford macht den VW-Golf-Konkurrenten mit tiefgreifenden Maßnahmen fit für seine zweite Lebenshälfte.

Ford Focus Facelift

Quelle: Ford

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Anders als meistens bei solchen Modellpflegemaßnahmen ist die Frischzellenkur beim Ford Focus auf den ersten Blick erkennbar. Der Kompaktwagen bekommt den trapezähnlichen Kühlergrill im Aston-Martin-Stil, der bereits den Fiesta und bald auch den Mondeo auszeichnet. Hinzu kommen schmalere Scheinwerfer und eine Motorhaube, die dank neuer Linien etwas mehr Struktur aufweist. Die Seitenlinie präsentiert sich dagegen weitgehend unverändert. Am Heck fallen die schlankeren Leuchten ins Auge.

Der Innenraum des Ford Focus Facelift.

Quelle: Ford

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Den Focus-Innenraum hat Ford entschlackt. Die zuvor verwirrende Knöpfchenlandschaft ist nun deutlich aufgeräumter und übersichtlicher, weil der Hersteller die Tasten und Regler nun logischer gruppiert hat. Zudem gibt es mehr Ablageflächen und dickere Teppiche, welche die Schallisolierung verbessern sollen. Die nun dunklere Farbgebung soll dem Interieur zusammen mit den neuen Chrom-Applikationen einen edleren Anstrich geben.

Das Herzstück des Bedienkonzeptes ist der Acht-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole. Die Navigation oder die Einstellung der Klimaanlage sollen von der verbesserten Spracheingabefunktion profitieren. So reicht es laut Ford, Stichworte zu nennen, um die Routenführung zu bekannten Zielen oder Sehenswürdigkeiten zu starten. Die Ansage "Temperatur 20 Grad" genügt angeblich, damit sich die Klimaautomatik genau auf diesen Wert einpegelt. Wer einen MP3-Player mit dem Auto verbindet, muss nur Musiktitel und/oder Interpreten nennen, um die gewünschte Musik zu hören.

Ford Focus Facelift als fünftürige Limousine und als Kombiversion Turnier.

Quelle: obs

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Die Motorenpalette des Focus will Ford sparsamer und sauberer machen. Als erstes europäisches Modell erhält der Focus einen neuen 1,5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit Turboaufladung, der in zwei Leistungsstufen mit 150 und 180 PS zur Verfügung steht. Der Dreizylinder-Turbo-Benziner mit einem Liter Hubraum, der entweder 100 oder 125 PS leistet, bleibt unverändert im Programm.

Hinzu kommt ein neuer 1,5-Liter-Turbodiesel, der entweder 95, 105 oder 120 PS leistet. Top-Diesel bleibt der Zweiliter-TDCi mit 150 PS, der nach einer Überarbeitung 13 Prozent sparsamer als bislang sein soll. Alle Motoren erfüllen die Euro-6-Abgasnorm, die ab September 2014 für Neuwagen bindend ist. Ab 2015 gibt es für den 120-PS-Diesel und den 125-PS-Benziner optional ein neues Sechsgang-Automatikgetriebe, das diese Motoren besonders sparsam agieren lassen soll.

Ford Focus Facelift

Quelle: dpa-tmn

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In Sachen Fahrdynamik lag der Ford Focus schon immer unter den Besten der Kompaktklasse. Damit das so bleibt, haben die Ingenieure sein Fahrwerk überarbeitet, indem sie die Achsgeometrie modifiziert, die Stoßdämpfer neu abgestimmt und einzelne Komponenten einen Tick gestrafft haben. Auch die elektromechanische Servolenkung und die elektronische Stabilitätskontrolle ESP hat Ford neu kalibriert.

Ford Focus Turnier Facelift

Quelle: Ford

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Ford nutzt das Facelift des Focus, um die meist aufpreispflichtigen Assistenzsysteme seines Kompakten zu modernisieren. So kann er jetzt nicht nur selbständig in parallel, sondern auch in quer zur Fahrbahn liegende Parklücken lenken. Der Fahrer muss jeweils nur noch Gas- und Bremspedal bedienen. Das soll übrigens auch beim Ausparken funktionieren. Zudem warnt der Ford Focus seinen Fahrer beim Ausparken an unübersichtlichen Stellen, falls sich Autos, Radfahrer oder Fußgänger nähern.

Die weiteren Fahrassistenten hat Ford ebenfalls überarbeitet. Das Notbremssystem, das bei einer drohenden Frontalkollision eigenständig eine Vollbremsung einleitet, funktioniert nun auch bei Geschwindigkeiten oberhalb von 30 km/h. Im Abstandsregeltempomaten kann vom Fahrer nun dreistufig die gewünschte Distanz zum Vordermann eingestellt werden. Wird diese unterschritten, alarmiert das System den Piloten mit optischen Signalen.

Ford Focus Turnier Facelift

Quelle: Ford

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Besorgte Eltern junger Führerscheininhaber - und nicht nur die - werden das "MyKey"-Schlüsselsystem des neuen Ford Focus zu schätzen wissen. Dieser Autoschlüssel lässt sich vom Fahrzeughalter so programmieren, dass der Fahrer nur eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit erreichen kann oder die Musikanlage nur mit verminderter Lautstärke für Beschallung sorgt. Ist einer der Insassen nicht angeschnallt, gibt die Audioanlage gar keinen Mucks von sich. Zudem können die Assistenzsysteme nicht abgeschaltet werden. All das soll unter anderem dafür sorgen, dass Eltern ruhig schlafen können, wenn sich der Nachwuchs am Samstagabend auf den Weg zur Disco macht.

Eine weitere clevere Detaillösung ist der Türkantenschutz. Wird eine Tür geöffnet, wickelt sich eine Gummilippe um die Türkante, was vor ärgerlichen Parkremplern an anderen Autos schützen soll. Ein intelligentes Lichtsystem erkennt, ob der Ford Focus auf der Autobahn oder im Stadtverkehr unterwegs ist und passt seine Lichtintensität automatisch an die Umgebung an.

Ford Focus Facelift

Quelle: Ford

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Seine Weltpremiere feiert der neue Ford Focus auf dem Mobile World Congress in Barcelona, der noch bis zum 27. Februar läuft. Auf dem Genfer Autosalon vom 6. bis 16. März hat der aufgefrischte Golf-Gegner, den es zunächst nur in der Fließheck- sowie Kombiversion geben wird, einen weiteren großen Auftritt. Die Markteinführung ist für die zweite Jahreshälfte 2014 geplant. Zu Preisen äußert sich Ford noch nicht. Die aktuelle Version des Kompaktwagens startet bei 16.450 Euro.

© SZ.de/hart/chrb
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