Einsturz des Kölner Stadtarchivs:Stadt vermutet Fehler beim U-Bahn-Bau als Ursache

Stadtarchiv Köln

Die Einsturzstelle des Kölner Stadtarchivs, fünf Jahre nach dem Unglück

(Foto: dpa)

Fünf Jahre ist der Einsturz des Kölner Stadtarchivs her, die genaue Ursache aber ist immer noch unklar. Am wahrscheinlichsten sind Ausführungsfehler beim Bau der U-Bahn - aber endgültig klären sollen das jetzt Taucher.

Die Stadt Köln vermutet als Ursache für den Einsturz des Stadtarchivs einen "Ausführungsfehler" der am U-Bahn-Bau beteiligten Firmen. Dies sei die "wahrscheinlichste Schadensursache", auch wenn der letzte Beweis noch ausstehe, sagte Stadtdirektor Guido Kahlen in einer Pressekonferenz zum fünften Jahrestag des Einsturzes am kommenden Montag. Ende dieses Jahres werde der Einsturz voraussichtlich vollständig aufgeklärt sein, sagte Kahlen.

Bei dem Einsturz waren zwei Anwohner ums Leben gekommen. Es entstand ein Schaden von schätzungsweise einer Milliarde Euro. Klarheit sollen Tauchgänge im Laufe dieses Jahres bringen. Spezialisten aus den Niederlanden sollen dann unterhalb des Grundwasserspiegels die Schadstelle ausfindig machen.

Dabei handelt es sich nach Vermutungen der Stadt um ein großes Loch in einer Wand der U-Bahn-Baustelle. "Wir gehen davon aus, dass wir ein Loch in der Schlitzwand finden werden", sagte der technische Vorstand der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), Jörn Schwarze.

Weitere Untersuchungen sollen ausschließen, dass der Einsturz durch einen plötzlichen und nicht vorhersehbaren Wassereinbruch ausgelöst wurde. In einem solchen Fall träfe die Bauunternehmen keine Schuld. Auf die Frage, ob das Unglück hätte verhindert werden können, erwiderte Kahlen, dazu habe man "noch keine abschließenden Erkenntnisse". Schon lange vor dem Einsturz waren in dem Archiv und in vielen anderen Gebäuden an der Strecke große Risse aufgetreten.

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