Gemeinderatswahl in Eching:Die Neuen starten gut

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Bei den etablierten Parteien büßt vor allem die SPD Stimmen ein

Von Alexandra Vettori

In Eching regiert künftig ein recht bunter Gemeinderat. (Foto: Marco Einfeldt)

Alle drei neuen Gruppierungen, die sich am Sonntag in Eching erstmals zur Wahl stellten, haben den Sprung ins Rathaus geschafft: Die Bürger für Eching errangen mit 12,16 Prozent der Wählerstimmen auf Anhieb drei Sitze, die Grünen kamen auf 8,93 Prozent und zwei Sitze und die Echinger Mitte auf fünf Prozent und einen Gemeinderatssitz. Wie erwartet, mussten die bisherigen Fraktionen dafür Federn lassen. Großer Verlierer war dabei die SPD, die mit 21,66 Prozent rund sieben Prozent weniger Wählerstimmen einfuhr als bei den Wahlen vor sechs Jahren, und nun nur noch fünf, statt wie bisher acht Gemeinderäte entsendet. Die schockierendste Meldung des Abends war freilich die Wahlbeteiligung: Nur 45,5 Prozent der Echinger gingen an die Urnen.

Auch die Freien Wähler haben verloren, wenn auch prozentual stärker als absolut, weil sie beim aufrunden der Stimmen zur Erlangung von Mandaten, im Gegensatz zur SPD, diesmal das nötige Glück hatten: Obwohl sie bei den Wahlen am Sonntag nur noch 18,73 Prozent der Stimmen erhielten, verloren sie nur einen Sitz und stellen künftig fünf Gemeinderäte. Otmar Dallinger, Vorsitzender der Freien und Gemeinderat, wird inoffiziell deshalb bereits als Kandidat für die Wahl des zweiten Bürgermeisters im Mai gehandelt. Zum Wahlausgang sagte er: "Die CSU hat für mein Empfinden zu wenig Federn lassen müssen und die SPD zu viel. Wir sind froh, dass wir so gut davon gekommen sind."

Verringern muss auch die CSU ihre künftige Präsenz im Gemeinderat, von neun auf nun acht Sitze, plus den des Bürgermeisters, der nicht zur Wahl stand. Insgesamt erhielt die CSU 31,67 Prozent der Wählerstimmen, im Jahr 2008 waren es noch über 33 Prozent. Stärkste Fraktion bleibt sie trotzdem. CSU-Ortsvorsitzender Thomas Kellerbauer, selbst frisch in den Gemeinderat gewählt, bezeichnete das Ergebnis seiner Partei trotzdem als einen "Mega-Erfolg". Nicht mehr vertreten ist im Gemeinderat die FDP, nachdem Heinz Müller-Saala nicht mehr angetreten war.

Es wird ein neuer, bunter Gemeinderat, der in einigen Wochen seine Geschäfte aufnimmt. 13 der 24 Räte sind Neuzugänge, dazu gibt es künftig sechs, statt wie bisher vier politische Gruppierungen. Der erfolgreichste Neuzugang waren die "Bürger für Eching", die schon bei der jüngsten Bürgermeisterwahl mit einer eigenen Kandidatin antraten. Nun errangen sie auf Anhieb 12,2 Prozent der Stimmen und damit drei Sitze im Gemeinderat. Auch die Grünen, die erst im vergangenen Jahr einen Ortsverband in Eching gründeten, konnten sich über ihr Wahlergebnis freuen: Mit 8,9 Prozent erhielten sie gleich zwei Mandate. Ebenfalls den Sprung in den Gemeinderat geschafft hat Bertram Böhm, der im Vorjahr aus der SPD-Fraktion ausgetreten war und nun die neu gegründete Echinger Mitte vertritt.

Die Enttäuschung bei der SPD war auch am Tag nach der Wahl noch groß. Wie Carsten Seiffert, einer der beiden Ortsvorsitzenden, vermutete, sei der massive Stimmenverlust wohl darauf zurückzuführen, dass alle drei neuen Gruppierungen das Wählerpotenzial der SPD ansprachen. Bitter für die SPD war außerdem, dass ihr nur wenige Stimmen für einen weiteren Sitz fehlten und ausgerechnet Hoffnungsträger Jürgen Schechler, der auf Position zwei der Kandidatenliste startete, der Günzenhauserin Stefanie Malenke weichen musste, die von den Wählern von Listenplatz 15 auf fünf nach vorne vorgehäufelt wurde.

© SZ vom 18.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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