Königsdorf:Lieber Hartmann als Anton Demmel

Bürger schreiben 57 Alternativ-Bürgermeister auf die Stimmzettel.

Von Barbara Szymanski

Der amtierende Königsdorfer Bürgermeister Anton Demmel (Freie Wähler), der ohne Gegenkandidat antrat, ist am Sonntag zwar mit 82,3 Prozent der 1281 gültigen Stimmen gewählt worden. 227 Stimmen für den Bürgermeister haben die Königsdorfer aber an insgesamt 57 andere Bürger vergeben, die zum großen Teil noch nicht einmal als Gemeinderatskandidaten auf den Wahllisten der drei Fraktionen CSU, Freie Wähler und Unabhängige Bürgerliste (UBL) zu finden waren.

Darunter sind einige bekannte Namen wie Gerhard Knill, Geschäftsführer des Betonwerks Kühne (acht Stimmen), und Lorenz Stöger, Geschäftsführer der gleichnamigen weltweit operierenden Schraubautomatenfirma (eine Stimme). Gesundheitsamtsleiter Franz Hartmann aus Bad Tölz wurde mit zwei Stimmen bedacht. Er gilt im Dorf als Hardliner in Sachen strenge Prüfung des immer wieder keimbelasteten Trinkwassers sowie der starken Chlorung. Eine Stimme erhielt auch der Vorgänger des amtierenden Bürgermeisters, der CSU-Mann Alfred Stangler. Zwei Stimmen bekam der in der Region bekannte Tierarzt Michiel Ghirmai. Die Liste der Außenseiter ließe sich fortsetzen.

Doch auch Namen von Kandidaten für den Gemeinderat wurden auf die Stimmzettel der Bürgermeisterwahl geschrieben. Spitzenreiter bei den Nennungen sind Zweiter Bürgermeister Rainer Kopnicky (FW) mit 42 Stimmen, Bernhard Woisetschläger (UBL) mit 34, Luise Seemayer (CSU) mit 21 und Sebastian Seidl (CSU) mit 16 Stimmen. Neuling Josef Birzele (UBL), Leiter der Königsdorfer Jugendsiedlung Hochland, erhielt zwölf Stimmen. Alle zuletzt Genannten sind in den Gemeinderat gewählt worden.

Gerüchte, die vor der Wahl zu hören waren, dass Bürgermeister Demmel einen Denkzettel bekommen sollte, indem möglichst viele Wahlberechtigte andere Namen fürs Bürgermeisteramt nennen, haben sich also bewahrheitet.

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