Weniger Gehalt für Bahn-Chef:Mitleid mit Grube ist unangebracht

Bahnchef Rüdiger Grube (Foto: picture alliance / dpa)

Gewinneinbruch bei der Deutschen Bahn, Gehaltsrückgang bei Bahnchef Grube: Die Zahlen für das Jahr 2013 fallen schlecht aus - für den Konzern und seinen Manager. Dass es diesen Zusammenhang gibt, ist jedoch ein erfreuliches Zeichen.

Ein Kommentar von Daniela Kuhr

Das vergangene Jahr war kein gutes für die Bahn. Neben einem Rückgang im Güterverkehr und hohen Personalkosten überspülte auch noch das Hochwasser wichtige Strecken, sodass viele Umleitungen erforderlich waren. Während einer ziemlich langen Zeit machte Bahnfahren also einfach keinen Spaß.

Das schlägt sich nun auch in den Zahlen nieder, die der Konzern am Donnerstag vorlegen wird: Der Gewinn ist 2013 eingebrochen - und damit auch das Gehalt von Bahn-Chef Rüdiger Grube. Erfreulicherweise gibt es diesen Zusammenhang.

Mitleid muss man nicht haben mit dem Manager. 1,66 Millionen Euro verdiente Grube 2013, das ist immer noch beachtlich. Aber ein Jahr zuvor, als die Bahn ein Rekordergebnis eingefahren hatte, war es noch eine Million mehr gewesen. Der deutliche Rückgang ist vor allem deshalb zu begrüßen, weil er zeigt, dass das Gehaltssystem der Bahn offenbar funktioniert: Bringt der Vorstand nicht die Leistung, die der Aufsichtsrat von ihm erwartet hat, bekommt er weniger Geld.

Schwaches Geschäftsjahr 2013
:Gehaltseinbruch bei Bahnchef Grube

Hochwasser, ein Rückgang des Güterverkehrs und hohe Personalkosten - die Bahn hat ihre Gewinnerwartungen 2013 weit verfehlt. Konzernchef Rüdiger Grube erhält deshalb eine Million Euro weniger. Einige Aufsichtsräte wollen zudem eine lang geplante Gehaltserhöhung überdenken.

Von Daniela Kuhr, Berlin

Solche Signale kann es gar nicht genug geben. Gerade in der Finanzkrise gewann man häufig den Eindruck, dass Manager für Erfolge toll bezahlt, für Misserfolge aber fast nie zur Rechenschaft gezogen werden. Das hat bei vielen das Gefühl verstärkt, dass es ungerecht zugeht. Und das ist verheerend - nicht nur für die Motivation von Mitarbeitern, sondern für den Zusammenhalt der Gesellschaft insgesamt.

© SZ vom 24.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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