"Little Planet" Video:Leben auf der Murmel

Murmeloptik: Sechs Kameras erzeugen die Illusion eines kleinen Planeten

Murmeloptik: Sechs Kameras erzeugen die Illusion eines kleinen Planeten

(Foto: Jonas Ginter)

"Little Planets" heißen die Fotos, die aus Panorama-Ansichten kleine Planeten formen. Ein Bremer Fotograf hat daraus Bewegtbilder gemacht - mit erstaunlichen Effekten.

Von Patrick Illinger

360-Grad-Panoramen sind ja in der heutigen iphonisierten Welt keine Seltenheit mehr. Allerlei Apps schnippeln und kleben digitale Bilderserien zu Breitband- oder Rundumansichten zusammen.

Geht das auch mit Videos, fragte sich der Bremer Fotograf Jonas Ginter. Um die Antwort zu finden, brauchte er zwei Jahre, und sie lautet: Ja. Ginter entwarf eine Konstruktion, bei der sechs extreme Weitwinkelkameras - er benutzte Modelle der Outdoor-Marke GoPro - wie ein sechsseitiger Würfel angeordnet sind.

Die in alle Raumrichtungen gefilmten Videos werden dann auf dem Computer so zusammengefügt, dass sie zu einem klassischen zweidimensionalen Video werden, bei dem allerdings vorne und hinten ebenso zu sehen ist wie oben und unten.

Der Effekt ist erstaunlich: Die Erde scheint zu einer Murmel zu schrumpfen, auf der sich der Mensch bewegt, zum Beispiel mit dem Fahrrad. Die Objekte der Umgebung, Häuser, Bäume und andere Menschen tauchen dann im Verlauf des Films wie von der Unterseite der Murmel kommend auf. Unnötig zu sagen, dass sich der Fotograf, seit er das erste Video mit dieser Technik ins Internet gestellt hat, vor Klicks, Likes und Anfragen aus aller Welt nicht mehr retten kann.

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