Im Berufungsprozess wegen Steuerhinterziehung sind die italienischen Modeschöpfer Domenico Dolce und Stefano Gabbana zu jeweils eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Mailand sah die Vorwürfe gegen die Stardesigner als erwiesen an.

Im Juni 2013 waren die beiden Modeschöpfer für schuldig befunden worden, die Kontrolle über ihre Marke in den Jahren 2004 und 2005 an eine Tarnfirma namens Gado in Luxemburg übertragen zu haben, um in Italien keine Steuern zahlen zu müssen. Die Verteidigung kündigte umgehend weitere rechtliche Schritte an.

In erster Instanz waren beide im Juni vergangenen Jahres wegen der Hinterziehung von Steuern im Umfang von 200.000 Euro noch zu jeweils 20 Monaten Haft sowie zu einem Bußgeld von 500.000 Euro verurteilt worden.

Die Reduzierung der Haftstrafe im Berufungsverfahren beruht darauf, dass Teile des früheren Urteils nicht anerkannt wurden. Zur Höhe eines möglichen Bußgelds liegen keine Angaben vor. Auch Haftstrafen gegen vier weitere Angeklagte, darunter Dolces Bruder Alfonso und andere führende Mitglieder des Modehauses Dolce & Gabbana, wurden im Grundsatz bestätigt.

Ursprünglich waren sie alle beschuldigt worden, rund eine Milliarde Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Die beiden Designer, zu deren Kunden Stars wie Beyoncé und Madonna gehören, haben die Vorwürfe stets bestritten.

Für das im Jahr 1985 gegründete Unternehmen Dolce & Gabbana arbeiten mehr als 3000 Menschen. Weltweit gibt es 250 Filialen der Modemarke in 40 Ländern. Der 55-jährige Dolce und der 51-jährige Gabbana gehören zu den reichsten Italienern.