Recherchieren im Internet:Nur wenige Journalisten nutzen Facebook und Twitter

Das Internet ist schon lange nicht mehr wegzudenken aus dem Alltag von Journalisten. Doch eine neue Studie zeigt: Viele Medienmacher nutzen nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten im weltweiten Netz.

Das Internet ist für Journalisten inzwischen ein enorm wichtiges Werkzeug, doch soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter spielen für die Recherche bislang nur eine untergeordnete Rolle. Dies ergab eine am Dienstag in München veröffentlichte Umfrage von Bitkom Research.

Demnach sind Suchmaschinen und E-Mails mit Abstand die wichtigsten Internetdienste für Recherche-Arbeiten. Nur 29 Prozent aller befragten Journalisten schätzen dafür die sozialen Netzwerke als wichtig ein.

Insgesamt dominiert das Internet laut der Umfrage inzwischen allerdings die Arbeit von Journalisten: Im Schnitt verwendet ein Redakteur 163 Minuten täglich für die Recherche, davon 96 Minuten für die Online-Recherche.

Im Auftrag der Rechercheplattform ResponseSource waren im März und April 1344 hauptberufliche Journalisten aller Mediengattungen online befragt worden. Die Studie trägt den Titel "Medienmacher 2014 - Recherche, Qualitätsanspruch und Finanzierung im digitalen Alltag".

"Die ganze Bandbreite der Online-Recherche wird bisher nicht voll ausgenutzt", sagte Maria Irchenhauser von ResponseSource. "Die Nutzung von Blogs, Foren, Business-Netzwerken und Recherchediensten hat bisher noch keinen festen Platz in der Recherche- Arbeit der Journalisten."

Je jünger, desto größer die Nutzung sozialer Netzwerke

Allerdings werde sich dies in den nächsten Jahren voraussichtlich ändern. Denn die Studie ergab: Je jünger die Befragten, desto größer die Nutzung sozialer Netzwerke bei der Recherche.

61 Prozent der Journalisten gaben an, häufig zu wenig Zeit für weitergehende Recherchen zu haben. Der Projektmanager von Bitkom Research, Franz Grimm, räumte ein, dass die Studie nicht repräsentativ sei. Aber sie liefere als Stichprobe wichtige Aufschlüsse über die Veränderungen in der Arbeit von Medienmachern.

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