Szene München:Der Burrito ist der neue Burger

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"Kickass"-Burritos, oder gleich "Best Burritos in Town": So werden die gefüllten Weizenfladen bei der Burrito Company an der Baaderstraße serviert. (Foto: Thierry Backes)

Er ist das nächste große Hipster-Ding: Gleich zwei Läden im Gärtnerplatzviertel bieten Burritos an - und machen dem Burger Konkurrenz. Dabei stehen beide für eine Art zu essen, bei der besser keiner zukuckt.

Eine Kolumne von Thierry Backes

Eine Semmel mit Rinderhack, Tomate, Zwiebel und Salat, vielleicht noch mit einer Scheibe Käse und, natürlich, massig Soße: Der Burger ist nicht gerade das, was die feinen Herren vom Guide Michelin unter Haute Cuisine verstehen - und genau deshalb so erfolgreich.

In München hat er in den vergangenen Jahren nicht nur die Vorsilbe ham verloren, sondern auch eine ziemlich steile Karriere hingelegt. Es ist ja so, dass man mittlerweile erst nachdenken muss, wo es die Süßkartoffelchips noch mal gibt und wo die Guacamole so gut schmeckt. Im Burger House? Im Belicious? Oder doch in der Hamburgerei?

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Doch wie jeder Trend wird auch der Burger irgendwann abgelöst. Er hat Konkurrenz bekommen von einem mexikanischen Snack, der im Wesentlichen aus den gleichen Zutaten besteht: aus Rinderhack, Salat, Käse. Der Burrito, ein in der Regel auch mit Bohnen, Mais und Sour Cream gefüllter Weizenfladen, ist das nächste große Ding im Gärtnerplatzviertel. Seit Kurzem wird er in zwei spezialisierten Läden serviert.

Wie hipsteraffin er ist, lässt sich schon an der Adresse der Burrito Company ablesen: an der Baaderstraße, direkt neben dem ersten echten Späti in München. Oder an dem Crew-Republic-Bier, das dort statt Augustiner im Kühlschrank steht. Und an den Aufklebern, die die in Alufolie eingewickelten Burritos zieren: "Yeah!" steht darauf, oder: "Bääm!" Das Jordi's an der Klenzestraße verspricht zugleich eine "Geschmacksrevolution". Hier können sich die Gäste die Burritos "your style" selbst zusammenstellen. Im Angebot ist auch ein veganer Burrito.

Nun wird der Burger nicht gleich sterben und der Burrito nicht gleich Platzhirsch. Schon, weil der eine für einen Anlass genauso ungeeignet ist wie der andere: für Dates. Tropft beim Burger gerne mal Soße auf den Teller, ist es beim Burrito gleich ein halbes Gemüsebeet.

© SZ vom 26.06.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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