Texanische Grenze zu Mexiko:Nationalgarde gegen Kinderflüchtlinge

US-Nationalgarde patroulliert an der Grenze zu Mexiko

Soldaten der US-Nationalgarde patrouillieren entlang der Grenze zu Mexiko (Archivbild)

(Foto: REUTERS)

Sie flüchten vor Gewalt, Kriminalität und Armut: Zehntausende Kinder sind in den vergangenen Monaten illegal über die mexikanische Grenze in die USA gekommen. Der texanische Gouverneur Perry will nun hart dagegen vorgehen.

  • Texas will die illegale Einwanderung von Kindern verhindern und schickt bis zu 1000 Nationalgardisten an die Grenze zu Mexiko.
  • Fast 60 000 Kinder sind in den vergangenen Monaten von Mexiko aus in die USA geflohen.
  • Drei Monate vor den Kongresswahlen ist das Thema in den USA zum Politikum geworden.

Zehntausende Kinder sind in den vergangenen Monaten illegal aus Mexiko in die USA geflüchtet. Jetzt schickt Texas bis zu 1000 Nationalgardisten an die Grenze. "Es gibt keine nationale Sicherheit ohne Sicherheit an den Grenzen", sagte der republikanische Gouverneur Rick Perry. Er warf der Regierung von Präsident Barack Obama vor, in den vergangenen Jahren auf Forderungen nach einer stärkeren Sicherung der südlichen Landesgrenze nicht reagiert zu haben. Die Soldaten der Nationalgarde sollten in den kommenden Wochen an der Grenze stationiert werden, hieß es.

Die Polizei an der mexikanisch-amerikanischen Grenze ist vom Strom illegaler Kindermigranten hoffnungslos überfordert. Seit Oktober erreichten die Grenze allein aus Zentralamerika mehr als 57 000 unbegleitete Kinder. Die meisten kommen aus Guatemala, Honduras und El Salvador und flüchten vor Gewalt, organisierter Kriminalität oder Armut in ihren Heimatländern.

Gut drei Monate vor den Kongresswahlen ist das Thema der Kinderflüchtlinge zum Politikum geworden. Präsident Barack Obama hatte den Kongress bereits kürzlich aufgefordert, 3,7 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) für verstärkte Grenzkontrollen und den Kampf gegen Menschenhändler freizugeben. Die Republikaner lehnen das ab.

Washington hat in den vergangenen Wochen auch seine Zusammenarbeit mit den zentralamerikanischen Staaten ausgebaut. Es wird darüber gesprochen, wie Minderjährige davon abgebracht werden können, sich oftmals mit Hilfe von Schlepperbanden auf die gefährliche Reise in die USA zu machen. Am Freitag empfängt Obama die Präsidenten aus Honduras, El Salvador und Guatemala in Washington zu Gesprächen über das weitere Vorgehen.

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