Caffè Ristretto:Wo jeder Gast ein Stammgast ist

Caff Ristretto, Kazmairstraße 30 im Westend. Happy-Hour-Serie

Die Chefs hinter der Bar: Vicenzo Mattera (links) und Salvatore Amato kümmern sich im Caffè Ristretto rührend um ihre Gäste.

(Foto: Florian Peljak)

Salvatore und Enzo kennen das Westend - und das Westend kennt Salvatore und Enzo. Die beiden Chefs des Caffè Ristretto haben in ihrer Bar mehr als nur erstklassigen Kaffee und ausgewählte Weine zu bieten.

Von Inga Rahmsdorf

Wer im Westend wohnt, kennt Salvatore. Das ist vielleicht noch nicht erwähnenswert. Schließlich ist er einer der beiden Chefs der italienischen Bar Caffè Ristretto. Aber Salvatore kennt umgekehrt auch alle, die im Westend wohnen. Zumindest fast alle. Wer einmal ein Glas Wein oder einen Kaffee im Ristretto getrunken hat, der wird beim zweiten Besuch begrüßt wie ein Stammgast. Und wer dreimal an der kleinen Bar in der Kazmairstraße vorbeigegangen ist, für den springt Salvatore beim vierten Mal winkend hinterm Tresen hervor. Das charmante Lokal bietet nicht nur guten Kaffee und italienische Weine, sondern es lebt auch von der Herzlichkeit ihrer beiden Inhaber.

Von Montag bis Samstag trifft man Salvatore Amato und seinen Kollegen Vincenzo Mattera, den alle nur Enzo nennen, in ihrer Bar an. Nur für wenige Tage im Jahr schließen die beiden, um in ihre Heimat nach Süditalien zu fahren. Enzo agiert eher hinterm Tresen, während Salvatore unermüdlich um die Tische in der Bar und auf dem Bürgersteig tänzelt, Wein einschenkt, eine Bestellung aufnimmt, während er gleichzeitig den vorbeifahrenden Radfahrer grüßt, seinen Kopf in den vorbeirollenden Kinderwagen steckt und mit ausladenden Bewegungen die große Pfeffermühle über den Tellern dreht. Dabei parliert er gerne hier und dort mit den Gästen, spricht mal Deutsch, mal Spanisch, aber immer mit unverkennbar italienischem Akzent.

So lange Gäste da sind, fließt der Wein

Jeden Mittag bieten Salvatore und Enzo zwei frisch gekochte Pastagerichte für 7,30 Euro an, ein vegetarisches und eines mit Fleisch, freitags mit Fisch. Außerdem gibt es leckere Antipasti (ab 4,80 Euro), Quiches mit Salat (7,30 Euro), Toast (3,30 Euro), Focaccia (4,50 Euro) oder frischen Büffel-Mozzarella mit Salat. Im Ristretto kann man den Tag morgens auch schon um acht Uhr mit einem Cappuccino, italienischen Croissant und frisch gepresstem Saft beginnen. Offiziell schließt die Bar wochentags um 20 Uhr, doch an schönen Sommerabenden oder bei guter Stimmung halten Salvatore und Enzo es eher italienisch. Solange noch Gäste an den Tischen sitzen, fließt auch Wein.

Und so kann man auf dem Bürgersteig vor dem Ristretto sitzen, erst bei Campari Orange mit frisch gepresstem Orangensaft (5,20 Euro) die Abendsonne genießen, um dann auf ein Glas italienischen Weiß- oder Rotwein umzusteigen (0,1 Glas 2,80 bis 3,80; 0,2 Glas 4,20 bis 5,50). Nicht nur bei der Herkunft der Weine sind die beiden konsequent, es gibt auch nur italienisches Bier.

Bei schlechtem Wetter kann man gemütlich drinnen auf den Barhockern oder an kleinen Tischen sitzen und durch die großen Fensterscheiben die Passanten auf der Straße beobachten. Wenn man dann nur lange genug dort sitzt, kennt man bald nicht nur Salvatore und Enzo, sondern auch das ganze Westend. Oder zumindest fast das ganze.

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