Chef des Baukonzerns Bilfinger:Roland Koch gibt auf

Roland Koch will die Verantwortung für den Konzern Bilfinger abgeben. (Foto: dpa)

Er sagt, das Vertrauen sei "erschüttert": Roland Koch räumt seinen Posten als Chef des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger. Als Grund nennt der frühere hessische Ministerpräsident mehrere Gewinnwarnungen, für die er verantwortlich sei.

Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch tritt überraschend als Chef des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger zurück. Koch wolle damit nach zwei Gewinnwarnungen innerhalb kurzer Zeit "die Möglichkeit zu neuer Vertrauensbildung" erleichtern und einen Dissens über die kurzfristigen Unternehmensentwicklung vermeiden, teilte das Unternehmen nach Börsenschluss mit.

Nun soll der ehemalige Vorstandsvorsitzende Herbert Bodner vorübergehend vom Aufsichtsrat zurück an die Spitze des Vorstands wechseln. Koch soll zum 8. August ausscheiden.

Prognose für 2014 gesenkt

Berechenbarkeit am Kapitalmarkt sei ein wichtiges Gut, zitiert Bilfinger Koch auf der Internetseite des Unternehmens. "Durch zwei kurz aufeinanderfolgende Gewinnwarnungen, für die ich als Vorstandsvorsitzender einstehe, ist dieses Vertrauen erschüttert", erklärte Koch demnach.

Politiker in der Wirtschaft
:Seitensprünge zahlen sich aus

Als Entwicklungshilfeminister hat Dirk Niebel über Waffenexporte mitentschieden. Nach seiner Politiker-Laufbahn wird er Lobbyist beim Rüstungskonzern Rheinmetall. Der FDP-Mann setzt damit eine bemerkenswert lange Liste prominenter Seitenwechsler fort. Überblick in Bildern.

Der ehemalige CDU-Politiker hatte seine Management-Position als Seiteneinsteiger übernommen. Er hoffe, eine schnelle Normalisierung herbeiführen zu können, und sei von der erfolgreichen Zukunft des Unternehmens überzeugt.

Zuvor hatte der Konzern die Prognose für das Jahr 2014 gesenkt. Bilfinger nahm Erwartungen aus dem Juni zurück und rechnet mit deutlich weniger Gewinn. Konkret bezogen sich die reduzierten Erwartungen auf den Bereich Kraftwerkstechnik.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/ebri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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